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Fußballfreies Neujahrskonzert

Wiener Symphoniker
Wiener Symphoniker
Die Symphoniker versprechen eine fußballfreie Ode an die Freude: Beethovens Neunte in luxuriöser Besetzung im Konzerthaus.

Während das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker morgen, Dienstag, wieder die Überzeugung in alle Welt hinaustragen wird, dass die kommenden 366 Schaltjahrtage voller Walzerseligkeit sein werden, zeigen sich die Wiener Symphoniker realistischer: Sie versprühen bei ihrem Silvesterkonzert Freude darüber, dass das alte Jahr vorbei ist. Und das in luxuriöser Besetzung: Für ihre nicht allzu langen Auftritte bei Beethovens Neunter kommen Johan Botha, Falk Struckmann, Janina Baechle und Emily Magee ins Wiener Konzerthaus.

Freude daher auch im Publikum gestern, Sonntag, bei der ersten Aufführung des heutigen Silvesterkonzerts: viel Applaus für Dirigent Philippe Jordan und alle Beteiligten.

Im rappelvollen Großen Saal musste sich so manche Chorsängerin der Wiener Singakademie unter dem Orgelbalkon ducken, so dicht gedrängt war es auch auf der Bühne. Beethovens “Ode an die Freude” machte – zumeist – ebensolche: Jordan hat in seinem auch optisch überaus unterhaltsamen Dirigat fein gearbeitet und in die oft gehörte Passagen mit eckigen Bewegungen neue Energie gebracht. Schön die orchestrale Zusammenarbeit, die Symphoniker sahen zwar am Schluss ungewöhnlich betrübt drein, hatten aber – abgesehen von etwaigem Neujahrs-Blues – keinen Grund dazu.

Auch das Sängerquartett hat seine tolle Papierform erfüllt. Wenn auch dem sonst hinreißenden Botha bei einer Stelle das Orchester im Tempo davonlief und ebenso der Singakademie eine Passage entglitt, blieben keine gesanglichen Wünsche offen. Nach der heutigen Silvesteraufführung (19 Uhr) gibt es morgen, Dienstag (20 Uhr), die “Ode an die Freude” dann als Symphoniker-Neujahrskonzert. Eine Freude hat das Orchester jedenfalls, neben dem melodiösen Ohrwurm, den man aus Beethovens Neunter immer mitnimmt, schon gebracht: Die Zufriedenheit darüber, dass das Silvesterkonzert noch völlig EURO-2008-frei abgelaufen ist.

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