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Fußball-Muffel suchen Alternativen zur EM im TV

Österreich als eines der Gastgeberländer der Euro2008 steht dem Sportgroßereignis bedeutend skeptischer gegenüber als die Deutschen der Weltmeisterschaft 2006.

Während der Großteil der österreichischen Bevölkerung dem Fußball-TV-Fieber verfallen wird, steht einigen Haushalten ein dreiwöchiger Streit um die Fernbedienung bevor. Fußball-Muffel machen sich auf die Suche nach Alternativen, wie das Marktforschungsunternehmen Spectra aufzeigt.

Ein Drittel “überhaupt kein Interesse”.
37 Prozent der Österreicher zeigen “überhaupt kein Interesse” an der Europameisterschaft. In Deutschland lehnten die Austragung der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 hingegen nur 8,3 Prozent der Bevölkerung ab, wie die Universität Hohenheim im Vorfeld erhob. “Es ist anzunehmen, dass eine Weltmeisterschaft in ihrer Wertigkeit noch höher eingestuft wird als eine Europameisterschaft. Die höhere Zustimmung hat aber bestimmt auch mit Deutschland als bessere Fußballnation zu tun”, meint Spectra-Projektleiter Christian Baumann im Gespräch mit pressetext.

Hoher Frauenanteil
Rund ein Viertel der österreichischen Bevölkerung sei davon betroffen, kein Interesse an Fußball zu haben, die Sportübertragungen während der Euro im eigenen Haushalt jedoch ertragen zu müssen. 80 Prozent davon seien Frauen. “Fast jeder dritte Mann wird sich die Spiele der EM nicht ansehen. Daran wird auch der große Hype um die Veranstaltung nichts ändern”, sagt Baumann. Zwar werde die Akzeptanz für die Austragung der Europameisterschaft bis zu deren Beginn von Tag zu Tag noch steigen, an die hohe Zustimmung von Nachbarland Deutschland werde man aber wohl nicht mehr herankommen. “Offenbar gibt es in Österreich einfach nicht mehr Fußballfans”, so Baumann gegenüber pressetext.

Alternativprogramme gefragt
Der Großteil der Fußball-Desinteressierten wird sich dem Fußball-Wahn nicht hingeben und ein Alternativprogramm zu dem einseitigen Fernsehprogramm im eigenen Haushalt suchen. Rund 55 Prozent der Euro-Muffel wollen auf den Fernseher jedoch nicht gänzlich verzichten und streben den Gang zum TV-Zweitgerät an. Etwa die Hälfte zieht den Spielen Alternativen außerhalb des Wohnbereichs vor, lässt soziale Kontakte wieder auffrischen, widmet sich in dem Zeitraum einem Buch bzw. einer Zeitschrift oder will sich, um dem Fernsehsport auf der Couch zu entfliehen, selbst sportlich betätigen. Beliebte Alternativen seien darüber hinaus Haus- und Gartenarbeit, Shopping oder Kinobesuche. Dem entgegen wird “König Fußball” in den meisten Wohnzimmern regieren. 60 Prozent verfolgen die Euro im Fernsehen. Acht Prozent widmen sich dem Spektakel in Public-Viewing-Zonen und drei Prozent werden die Spiele in den Stadien sehen.

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