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Fußball: Genua-Reise von Randalierern soll finanziert worden sein

Die Reise der Gruppe von mehr als 60 serbischen Fußball-Fans, die am Dienstagabend beim EM-Qualifikationsspiel zwischen Italien und Serbien in Genua für Krawalle sorgten und den Abbruch des Matches bewirkten, soll von derzeit noch Unbekannten mit mehr als 200.000 Euro finanziert worden sein.
Vier serbische Hooligans vor Richter

Wie die Tageszeitung “Politika” in ihrer Samstag-Ausgabe berichtete, würden die Ermittlungen über die Finanzierungsquellen derzeit in zwei Richtungen verlaufen.

Einerseits werden dem Blatt zufolge zwei flüchtige Mafiabosse, ein Kokain-Händler und der Chef einer Mafiagruppe, die mit Morden, Raubangriffen sowie Diebstählen in Verbindung gebracht wird, ermittelt. Andererseits werden auch Berichte untersucht, dass der Grund für die Krawalle die Unzufriedenheit von Fußballfans mit der Situation im serbischen Fußballverband sein dürfte. Der in Italien festgenommene Anführer der Randalierer hatte dies vor Gericht als Motiv für die Ausschreitungen angegeben.

Nach Angaben der Quelle des Blattes würden solche Behauptungen eher als Ausrede betrachtet. “Es ist glaubwürdiger, dass die Ausschreitungen wie angenommen von zwei Clan-Chefs finanziert wurden”, sagte der Gesprächspartner der “Politika”. Die Mafiosi zielten darauf ab, chaotische Zustände im Staat auszulösen.

Zu den Ausschreitungen in Genua war es nur zwei Tage nach mehrstündiger gewaltsamer Konfrontation von Anhängern nationalistischer Gruppen und Fußballfangruppen mit der Polizei in Belgrad gekommen. Den Anlass hatte die erste Schwulenparade in Serbien geliefert. Bei den Randalierern soll es sich nach Angaben der Polizei mehrheitlich um Personen gehandelt haben, die aus dem Landesinneren angereist waren. Wer die Anreise organisiert und finanziert hatte, ist derzeit noch unbekannt.

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