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Föttinger: "Auf Dummheit hereingefallen"

©APA
"Kurz und längerfristig erschüttert" haben die Ergebnisse der Wiener Wahlen den Direktor des Theater in der Josefstadt, Herbert Föttinger.

“Es ist für mich erschütternd, dass die Xenophobie und die Hetze einen derartigen Sieg davon trägt”, sagte Föttinger im Gespräch mit der APA. “Das macht mich traurig für dieses Land.” Mit dermaßen hohen Zugewinnen für die FPÖ habe er nicht gerechnet – “ich habe auf den gesunden Menschenverstand und den Humanismus der Österreicher gehofft”.

Die Gründe für so viele FPÖ-Stimmen? “Das ist doch völlig wurscht”, so Föttinger ärgerlich. “Immer sind Menschen in diesem Land integriert worden – es ist doch lächerlich, wie das zum Thema gemacht wird.” Natürlich müsse man Probleme erkennen und sich ihnen mit konstruktiven Vorschlägen widmen – “aber ein Theater wird ja auch nicht besser, wenn ich mich davor hinstelle und sage: Das ist schlecht, was da gespielt wird”. Wenn also Menschen auf Sprüche wie “Wiener Blut” hereinfallen, “dann ist der Grund, dass Menschen immer auf Dummheit hereingefallen sind. Schon Horvath hat gesagt: Nichts gibt so sehr das Gefühl der Unendlichkeit wie die Dummheit.”

Für Kabarettist und Schauspieler Thomas Maurer ist das Wahlergebnis “wenig originell”, wie er im Gespräch mit der APA erklärte. In Bezug auf die Zugewinne der FPÖ, die er als “kleine Katastrophe” bezeichnete, verwies Maurer auf “ähnliche Ergebnisse” in der Vergangenheit. Man müsse sich mit der “gruseligen Tatsache abfinden, dass ein Viertel bis ein Drittel der Leute in Österreich entweder rechtsextrem sind oder nichts Schlimmes daran finden, so zu wählen”.

In Richtung der Volkspartei empfand es Maurer als “interessant, dass sich die Strategie, kurz vor der Wahl Kinder abzuschieben, nicht gerechnet hat”. Der Verlust der absoluten Mehrheit der SPÖ sei dagegen “etwas denkbar Normales”. Schon andere Personen seien nach einem “Schmusekurs” mit der Kronen-Zeitung “auf die Goschn gfoin.” Einen möglichen Lernprozess bei den Parteien schließt Maurer aber aus: “Dass jemand Schlüsse zieht, ist nicht die österreichische Politik, an die ich mich in den letzten 20 Jahren gewöhnt habe.”

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