FSME-Impfung verhinderte mehr als 10.000 Erkrankungen in Österreich

Simon Raffl vom Zentrum für Virologie der MedUni Wien und seine Co-Autoren veröffentlichten eine Studie in "Vaccine". Sie stellten fest, dass die FSME-Fälle in Europa in den letzten zehn Jahren zugenommen haben, auch in Österreich mit der höchsten Impfrate. Die Forscher analysierten alle laborbestätigten Fälle von Zeckenerkrankungen von 2000 bis 2024 anhand von Krankenhausdaten und berechneten die Schutzrate der FSME-Impfung.
Regelmäßige FSME-Impfung mit 99-prozentiger Schutzrate
Die Ergebnisse, so die Studienautoren: "Es gab 2.260 FSME-Erkrankungen mit Spitalsaufenthalten. 274 (zwölf Prozent) ereigneten sich unter Kindern (ein bis 15 Jahre), 1.066 (47 Prozent) betrafen Erwachsene (16 bis 59 Jahre), 920 Erkrankungen traten bei älteren Menschen auf (60 Jahre und darüber). 26 Menschen (1,2 Prozent) starben." Zu einem schweren Erkrankungsverlauf kam es bei 1.051 (47 Prozent) der wegen FSME ins Spital aufgenommenen Personen. Eine ursächliche Behandlung gegen die Erkrankung existiert nicht. Vor allem drohen schwere neurologische Langzeitkomplikationen.
Die FSME-Impfung bedeutet jedenfalls extrem guten Schutz vor der Virusinfektion, die durch die Zecken übertragen wird. "Die FSME-Impfung brachte exzellenten Schutz (zu 99 Prozent bei regelmäßig immunisierten und zu mehr als 90 Prozent bei Personen mit unregelmäßigen Impfungen). Sie verhinderte mehr als 10.000 Spitalsaufnahmen, 4.000 Fälle mit schwerem Verlauf und verhinderte 80 Todesfälle zwischen den Jahren 2000 und 2024)", stellten die Fachleute fest.
Impfbereitschaft sinkt bei FSME-Impfung
Das Problem, so die Experten: In dem Beobachtungszeitraum verschlechterte sich in Österreich die FSME-Impfbereitschaft der Bevölkerung. Dies betraf auch die regelmäßigen Auffrischungsimpfungen. "Das fällt zeitlich zusammen mit einer zunehmenden Anzahl von FSME-Erkrankungen bei nicht oder nicht den Empfehlungen entsprechend Geimpften und hat zu einem signifikanten Anstieg der Häufigkeit der Erkrankungen geführt", stellten die Autoren fest.
Für die Wissenschafter ist deshalb klar: Nur eine anhaltend hohe Durchimpfungsrate bei der FSME-Impfung kann eine solche Entwicklung verhindern. Das führt auch zu einer erheblichen Verringerung bei den Belastungen des Gesundheitswesens durch die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis.
(APA/red)