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Früherkennung von Diabetes

Niederländische Wissenschafter haben einen Bluttest zur frühen Erkennung des immer häufiger auftretenden Jugenddiabetes entwickelt. [19.1.2000]

In Kombination mit einem Gen-Test sei damit schon bei Kindern ab etwa neun Monate mit 50-prozentiger Zuverlässigkeit die Erkrankung in Jugendjahren voraussagbar, sagte am Mittwoch Manou Batstra von der Erasmus Universität Rotterdam. „In jedem zweiten Fall, der auf Grund des Bluttests erkannt worden ist, brach die Krankheit später aus“, berichtete sie über die Untersuchungen im Sophia-Kinderkrankenhaus in der Hafenstadt.

Vier von fünf Patienten mit Jugenddiabetes haben nach Feststellung der Forscher sehr früh Islet-Antikörper im Blut, die auf bestimmte Proteine (GAD und IA2) einwirken. Es handelt sich dabei um Antikörper, welche auf die Insulin-produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse reagieren und schließlich zu ihrer Vernichtung führen.

Die Eiweißstoffe GAD und IA2 wurden vor einiger Zeit entdeckt und in synthetischer Form nachgebildet. Die Anwesenheit der Antikörper im Blut ist nach Erkenntnissen der Forschung ein Hinweis dafür, dass die Zellen, die im Körper Insulin produzieren, zerstört werden. Durch dieses Fehlverhalten des Abwehrsystems entsteht der Jugenddiabetes.

„In den vergangenen zehn bis 15 Jahren hat sich die Zahl der Erkrankungen an Jugenddiabetes verdoppelt“, kennzeichnete Manou Batstra die Bedeutung des Tests. Leider wisse man aber noch zu wenig über Behandlungsmöglichkeiten gegen die Krankheit. Die Betroffenen sind sofort nach Ausbruch der Erkrankung auf Insulin-Injektionen angewiesen. Deshalb sei weltweit weitere Forschung notwendig, ehe der Bluttest in großem Umfang bei Kindern angewendet werden sollte, meinte sie. Die neue Methode sei ein wesentlicher Fortschritt in der Erforschung der Entwicklung der Krankheit bei Jugendlichen.

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