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Frühsommer kommt in der Karwoche zu Besuch

In der Karwoche wird es warm.
In der Karwoche wird es warm. ©APA/GEORG HOCHMUTH
In der Karwoche kommt der Frühsommer zu Besuch. Das Frühlingshoch Nicole bringt außergewöhnlich hohe Temperaturen, Ostern wird jedoch wieder deutlich kälter.

Nach Angaben der Experten der Österreichischen Unwetterzentrale klettern die Temperaturen von Dienstag bis Donnerstag auf 18 bis 24, vereinzelt 25 Grad. Solche Werte passen eher zum Juni als zum März, die markante Abkühlung folgt dann zum Karfreitag hin. Ostern 2021 dürfte aus heutiger Sicht somit tendenziell frisch und wechselhaft verlaufen. Nicht ungewöhnlich, ist zwischen Schnee und 30 Grad zu Ostern in der Alpenrepublik ohnehin alles möglich.

Sonntag noch leicht wechselhaft

Der Sonntag präsentiert sich nach Durchzug einer Kaltfront noch leicht wechselhaft mit dichten Wolken im Südosten und zeitweiligem Sonnenschein im Rest des Landes. Die Temperaturen präsentieren sich dabei noch halbwegs der Jahreszeit entsprechend, sie steigen auf 9 bis 17 Grad. 

Hoch Nicole bringt viel Sonnenschein

In der neuen Woche sorgt dann Hoch NICOLE nicht nur für einige Tage mit viel Sonnenschein, auch die Temperaturen klettern Stück für Stück nach oben. Am Montag werden bereits milde 15 bis 22 Grad erreicht, wobei die höchsten Werte im Inntal beheimatet sein erden. Vergleichsweise kühl bleibt es noch in höheren Lagen des östlichen Berglandes. „Am Dienstag und am Mittwoch wird es sogar noch wärmer, mit 18 bis 24 Grad erinnert einiges an den Frühsommer“, sagt Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. „Selbst 25 Grad sind möglich, per Definition ein Sommertag.“ Das war in einem März zuletzt vor vier Jahren der Fall (26 Grad in Bischofshofen). 2021 sind heiße Kandidaten hierfür am Mittwoch Landeck, Imst und Innsbruck. Zur Einordnung: Jetzt Ende März liegen die durchschnittlichen Höchstwerte in den Landeshauptstädten eigentlich bei 10 bis 15 Grad. 

März ohne neuen Monatsrekord

Der Rekord für den Monat März bleibt aber trotz der außergewöhnlich hohen Temperaturen kommende Woche unangetastet. Dieser ist schon ein Weilchen her und stammt aus dem Jahre 1977, damals wurden in Gumpoldskirchen 27,5 Grad gemessen, knapp gefolgt von Eisenstadt mit 27,4 Grad. Der März ist dabei einer der wenigen Monate, dessen Rekord aus grauer Vorzeit stammt und noch immer hält, die meisten Monatsrekorde wurden in Zeiten des Klimawandels seit der Jahrtausendwende zum Teil mehrmals nach oben geschraubt.

Osterwochende voraussichtlich unbeständig und frisch

Auch am Gründonnerstag, dem 1. April, hält das frühsommerlich anmutende Wetter noch an, über Deutschland rückt aber schon eine markante Kaltfront näher. Sie erreicht den Alpenraum in der Nacht auf Karfreitag. „Die Temperaturen stürzen verbreitet um 10 bis 15 Grad ab und in den Nordalpen sinkt die Schneefallgrenze aus heutiger Sicht auf rund 600 m ab“, so der Meteorologe weiter. „Das Osterwochenende gestaltet sich voraussichtlich unbeständig und frisch, auch wenn die genaue Wetterentwicklung noch mit größeren Unsicherheiten behaftet ist.“

Wetter zu Ostern sehr unterschiedlich

Das Wetter zu Ostern fällt von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich aus: Einerseits befinden sich in der Übergangsjahreszeit in Nordeuropa oft noch sehr kalte Luftmassen, welche bei passender Großwetterlage bis nach Österreich gelangen. Andererseits gibt es bei einer südlichen Strömung in Zusammenspiel mit dem bereits hohen Sonnenstand im April auch schon sommerliche Tage mit Werten über 25 Grad. Selbstredend spielt auch das unterschiedliche Datum von Ostern eine gewichtige Rolle beim Osterwetter.

„Schaut man sich die Osterfeste der vergangenen 30 Jahre an, so sticht einem sofort 2013 ins Auge“, erinnert sich Spatzierer. „Ein massiver Kaltlufteinbruch hat damals pünktlich zum Fest für winterliche Verhältnisse mit Schneefall bis in tiefe Lagen gesorgt.“ In den östlichen Nordalpen gab es 20 bis 30 cm Schnee, aber selbst im Flachland fiel im Norden und Osten etwas Nassschnee. Im südlichen Mostviertel kam es sogar zu Stromausfällen durch umgestürzte Bäume.

Dass Ostern wettertechnisch auch ganz anders ausfallen kann, zeigt ein Blick auf das Jahr 2000: Bei Temperaturen bis zu 29 Grad in Salzburg gab es verbreitet Sommerwetter im April. Auch 2009 und 2011 konnte man bei Temperaturen über 20 Grad die Osterneste getrost im T-Shirt suchen.

(APA/Red)

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