Frühlingsanfang im Zeichen des Feuers

Satteins. Die Tag-und-Nacht-Gleiche feierten Feuerläufer(innen) auf einer vier Meter langen Holzglutbahn.
„Feuerlauf macht stark.“ Neun Frauen und ein Mann gingen am vergangenen Wochenende aus Überzeugung durchs Feuer. Begleitet und vorbereitet wurden sie von Feuerlauftrainerin Franziska Rüscher, die sagt „Feuer ist für mich ein Symbol für Wahrheit, Lebensfreude und Bewusstsein.“ Wer über glühende Kohlen laufe, sei eins mit sich selbst.
Barfuß über die Glut
Am Nachmittag helfen meditative Einstimmungen, Tanz und Vertrauensaufbau in der Gruppe um sich das gemeinsame Ziel, den Feuerlauf, vorzustellen. Aber noch sind sich nicht alle Teilnehmerinnen sicher, ob sie am Abend tatsächlich barfuß über glühende Kohlen laufen wollen. Immerhin setzt man die eigene Haut rund 500 bis 800 Grad Hitze aus. „Das ist doch verrückt“, sagt die junge Sekretärin, die vor einem Jahr an einer lebensbedrohlichen Erkrankung litt. Am Anfang ihres neuen Lebens ist sie überzeugt davon, dass Selbstvertrauen, Mut und Zuversicht wiedfer in ihr wachsen werden. „Auch wenn es die Grenzen der gängigen Vorstellung sprengt: ich will es und ich schaffe es!“ Alle Teilnehmerinnen sind sich einig, dass Feuerlaufen ein Weg ist, um die Körper-Seele-Geist Einheit wieder herzustellen.
Ängste überwinden
Zweifel, Ängste und inneren Hindernisse, die zwischen dem Feuer und dem Feuerläufer stehen, treten deutlich ins Bewusstsein. Es gibt keine Fluchtmöglichkeit. Es gibt nur ein entweder über die Glut gehen oder nicht. „Halbes“ Gehen gibt es nicht.
„Für mich ist Feuerlaufen ein Ausdruck reinster Lebensfreude“, sagt die älteste Teilnehmerin. Die 60-Jährige fand es wunderbar, ausgiebig über den „warmen Glutteppich zu gehen“.