Dies könne die Gewinnung solcher Zellen aus Embryonen obsolet machen. Eine entsprechende Arbeit hat das Team in der neuesten Ausgabe des American Journal of Obstetrics and Gynecology veröffentlicht.
Heilung für Alzheimer oder Parkinson
Bereits vor rund einem Jahr hatten die Wissenschaftler um Markus Hengstschläger über die mögliche Entdeckung von Stammzellen im Fruchtwasser berichtet. Sie entdeckten ein Protein mit dem Namen Oct-4, das als Marker für bestimmte Stammzellen gilt. Mit Hilfe von Nerven-Stammzellen könnten irgendwann einmal unter anderem Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson geheilt werden.
Die Entdeckung, dass Fruchtwasser embryonalen Stammzellen sehr ähnliche Zellen enthält, wurde mittlerweile von mehreren Forschergruppen weltweit bestätigt. Hengstschläger und seine Arbeitsgruppe gingen nun einen Schritt weiter. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur APA vom Montag sehen sie es als erwiesen an, dass Fruchtwasser Nerven-Stammzellen enthält, und konnten diese im Labor zu einer fertigen Nervenzelle entwickeln.
Inzwischen arbeiten die Wissenschaftler bereits an der Erforschung der Bedingungen, die nötig sind, um derartige Zellen tatsächlich zu therapeutischen Zwecken einsetzen zu können. Neben der Therapie von Krankheiten wie Parkinson oder Alzheimer könnten Nerven-Stammzellen auch zur Heilung von Verletzungen – etwa des Gehirns oder des Rückenmarks – eingesetzt werden.