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Friseur auf Staatskosten? FPÖ fragt nach – und wird bei Ministern fündig

Wer zahlt den Friseur? Drei Minister gönnten sich Styling auf Staatskosten
Wer zahlt den Friseur? Drei Minister gönnten sich Styling auf Staatskosten ©APA/AFP
Die FPÖ hat mit einer parlamentarischen Anfrage offenlegen lassen, welche Regierungsmitglieder Visagisten und Friseure auf Steuerkosten nutzen. Während die meisten selbst zahlen, zeigt sich: Einige griffen durchaus zur öffentlichen Kasse.

Mit einer umfangreichen Anfrage an alle Ministerien wollte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz mögliche Steuergeldverschwendung im Bereich persönlicher Dienstleistungen wie Friseur und Visagistin aufdecken. In der Anfrage wollte er wissen, wie oft Regierungsmitglieder seit Amtsantritt solche Leistungen in Anspruch genommen haben – und ob sie auf Staatskosten erfolgten.

Dass ausgerechnet beim vergleichsweise haararmen Bundeskanzler Christian Stocker nach Friseurbesuchen gefragt wurde, sorgte für Heiterkeit. Seine Antwort: "Im anfrage gegenständlichen Zeitraum wurden keine Leistungen im Sinne der Fragestellungen in Anspruch genommen."

Drei Regierungsmitglieder ließen sich auf Steuerkosten stylen

Ganz leer ging Schnedlitz mit seiner Suche aber nicht aus. Drei Regierungsmitglieder gaben an, dienstlich bedingte Friseur- oder Visagistenbesuche auf öffentliche Kosten in Anspruch genommen zu haben:

  • Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ)
  • Staatssekretärin Michaela Schmidt (SPÖ)
  • Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos)

Babler und Schmidt erklärten, sie hätten Leistungen im Sinne der Anfrage genutzt, die Abrechnung sei aber noch nicht erfolgt.

Minister Wiederkehr präzisierte, dass er im Rahmen der Pressekonferenz zum Handyverbot an Schulen im März und April eine Visagistin beansprucht habe – auch hier stünden die Abrechnungen noch aus.

Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) ©APA/AFP

Alle anderen zahlen selbst

Alle weiteren Minister:innen gaben an, sämtliche Leistungen rund um Frisur, Make-up und Styling selbst zu zahlen. Damit dürfte es sich bei den bekannten Fällen um Ausnahmen handeln – offiziell begründet mit der Notwendigkeit für öffentliche Auftritte und Medienformate.

Staatssekretärin Michaela Schmidt (SPÖ) ©APA/AFP

Politisches Nachspiel nicht ausgeschlossen

Die Anfrage der FPÖ ist Teil einer Reihe von parlamentarischen Vorstößen, mit denen Transparenz über die Verwendung öffentlicher Gelder gefordert wird. Ob die Angaben zu einem politischen Nachspiel führen, bleibt abzuwarten. Die FPÖ kündigte jedenfalls an, das Thema weiter zu beobachten.

Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) ©APA/AFP

(VOL.AT)

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