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Frische "Wiener" Musik-Melange in Dobreks Bistro

Da wird sogar die Trademark "Weltmusik" bald zu eng: "Dobrek Bistro", multikulturelle Formation rund um den Akkordeon-Virtuosen Krzysztof Dobrek, hat nach vier Jahren ihre zweite eigene Studio-CD eingespielt.

Die nur schlicht mit dem Bandnamen betitelte Platte ist noch mitreißender, noch bunter und noch abwechslungsreicher als die erste von 2003 und die grandiosen Werke „Dobrek Brasil“ mit Joe Zawinuls in Wien lebendem brasilianischen Gitarristen Allegre Correa und die sensationellen Live-Platte „s’ geht eh!“ u.a. mit Correa und Extrem-Schrammler Roland Neuwirth.

In Wien – konkret im 3. Bezirk – ist in den vergangenen Jahren diese musikalische Melange der Sonderklasse gereift: Man nehme einen polnischen Akkordeonisten – Krzysztof Dobrek -, den es zunächst als Straßenmusikant an die Donau verschlagen hat, einen in Moskau (als Sohn einer österreichischen Künstlerfamilie) geborenen Juden – den Geiger Aliosha Biz -, den Percussionisten Louis Ribeiro aus dem brasilianischen Sao Paolo und schließlich einen waschechten Österreicher (nicht mit böhmischer, sondern mit persischer Mutter), den Bassisten Alexander Lackner, garniere das Ganze mit absolut lebendiger Schrammel-Musik (Roland Neuwirth), einem der renommiertesten Jazz-Saxofonisten Europas – dem Kärntner Wolfgang Puschnig – und nicht zuletzt Mamadou Diabate aus Burkina Faso – und fertig ist ein oft atemberaubender, immer wieder melancholischer, jedenfalls jede Sekunde mitreißender Soundcocktail.

Wie viele Einflüsse „Dobrek Bistro“ mit scheinbarer Lässigkeit in ihre Stücke einfließen lassen, ist am Ende gar nicht mehr wirklich überblickbar – und auch vollkommen egal, weil in jedem Takt faszinierend. Stellvertretend für die perfekte Kombination scheinbar unkombinierbarer Stile mag der Titel „Burkina Beisl“ stehen, in dem u.a. Instrumente wie die Kontragitarre, das Balafon (der afrikanische Vorläufer des Xylophons) und die N’Goni, eine Laute aus Mali, perfekt harmonieren.

„Dobrek Bistro“ verführen auf eine musikalische Weltreise, und das ganz ohne der künstlich ausgegebenen Parole Weltmusik, sondern weil den Musikern – jeder ein Meister seines Faches – ihr kulturelles Soundpuzzle quasi einfach passiert. Genau das macht ihre Musik – und die Konzerte der Band – so anziehend. Genial ist neben der Musik auch das Artwork der CD: Das Heft ist als „Paszport“ designt, samt Einreisestempel der einzelnen Musiker (die Gaststars werden als „Adoptivkinder“ angeführt…).

Rechtzeitig zum Erscheinen der neuen CD gehen „Dobrek Bistro“ auf Österreich-Tournee: Start ist am kommenden Montag (15.10.) im Wiener Radiokulturhaus.
Alle weiteren Termine unter www.dobrek-bistro.com

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