Gegen die Unterdrückung von Frauen
Das norwegische Nobelkomitee hoffe, dass die diesjährige Entscheidung dazu beitragen werde, “die Unterdrückung von Frauen zu beenden, die immer noch in vielen Ländern stattfindet, und sich des großen Potenzials bewusst zu werden, das Frauen für Demokratie und Frauen bedeuten.”
Mit Johnson Sirleaf wurde im Jahr 2006 erstmals eine Frau an die Spitze eines afrikanischen Staates gewählt. Sie habe sich seit ihrem Amtsantritt für die Förderung des Friedens in Liberia sowie wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung eingesetzt, sowie um die Stärkung der Position der Frauen bemüht. Leymah Gbowee habe in Liberia Frauen über alle ethnischen und religiösen Grenzen hinweg mobilisiert, um dem langwierigen Bürgerkrieg ein Ende zu setzen. Nach dem Krieg habe sie ihre Friedensbemühungen in anderen westafrikanischen Staaten fortgesetzt. Tawakkul Karman habe schließlich unter schwierigsten Umständen eine führende Rolle im Kampf für Frauenrechte, Demokratie und Frieden im Jemen gespielt, “sowohl vor als auch während des Arabischen Frühlings”.
Kein “Favoritensieg”
Die Protagonisten des “Arabischen Frühlings” hatten im Vorfeld der diesjährigen Preisverleihung als Favoriten gegolten, doch hatte sich Nobelkomitee-Vorsitzender Thorbjörn Jagland gegen entsprechende Spekulationen gemeint. Erst am Mittwoch zeigte er sich “erstaunt”, dass die Experten den Namen der diesjährigen Preisträger noch nicht erraten hätten. Der Arabische Frühling kam erst nach dem Ende der Nominierungsfrist für den diesjährigen Friedensnobelpreis im Februar richtig in Gang.
Im vergangenen Jahr wurde der inhaftierte chinesische Oppositionelle Liu Xiaobo und davor US-Präsident Barack Obama ausgezeichnet. Der Friedensnobelpreis ist mit umgerechnet 1,1 Millionen Euro dotiert.