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Friedensnobelpreis 2011 an Liberias Präsidentin Johnson-Sirleaf

Der diesjährige Friedensnobelpreis geht an die liberianische Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf und die beiden Frauenaktivistinnen Leymah Gbowee (Liberia) und Tawakkul Karman (Jemen).
Das teilte das Nobelkomitee des norwegischen Parlaments am Freitag in Oslo mit. Der mit zehn Millionen Kronen dotierte Preis gilt als prestigeträchtigste Auszeichnung der Welt.
Wie es in einer Mitteilung des Nobelkomitees hieß, wird der diesjährige Friedensnobelpreis zu gleichen Teilen an die liberianische Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf, ihre Landsfrau Leymah Gbowee sowie die jemenitische Frauenaktivistin Tawakkul Karman vergeben. Geehrt werde deren gewaltloser Kampf für die Sicherheit von Frauen und Frauenrechte. “Wir können keine Demokratie und keinen dauerhaften Frieden erlangen, solange Frauen nicht die gleichen Möglichkeiten wie Männer bekommen, die Entwicklungen in allen Gesellschaftsbereichen zu beeinflussen”, so das Nobelkomitee.

Gegen die Unterdrückung von Frauen

Das norwegische Nobelkomitee hoffe, dass die diesjährige Entscheidung dazu beitragen werde, “die Unterdrückung von Frauen zu beenden, die immer noch in vielen Ländern stattfindet, und sich des großen Potenzials bewusst zu werden, das Frauen für Demokratie und Frauen bedeuten.”

Mit Johnson Sirleaf wurde im Jahr 2006 erstmals eine Frau an die Spitze eines afrikanischen Staates gewählt. Sie habe sich seit ihrem Amtsantritt für die Förderung des Friedens in Liberia sowie wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung eingesetzt, sowie um die Stärkung der Position der Frauen bemüht. Leymah Gbowee habe in Liberia Frauen über alle ethnischen und religiösen Grenzen hinweg mobilisiert, um dem langwierigen Bürgerkrieg ein Ende zu setzen. Nach dem Krieg habe sie ihre Friedensbemühungen in anderen westafrikanischen Staaten fortgesetzt. Tawakkul Karman habe schließlich unter schwierigsten Umständen eine führende Rolle im Kampf für Frauenrechte, Demokratie und Frieden im Jemen gespielt, “sowohl vor als auch während des Arabischen Frühlings”.

Kein “Favoritensieg”

Die Protagonisten des “Arabischen Frühlings” hatten im Vorfeld der diesjährigen Preisverleihung als Favoriten gegolten, doch hatte sich Nobelkomitee-Vorsitzender Thorbjörn Jagland gegen entsprechende Spekulationen gemeint. Erst am Mittwoch zeigte er sich “erstaunt”, dass die Experten den Namen der diesjährigen Preisträger noch nicht erraten hätten. Der Arabische Frühling kam erst nach dem Ende der Nominierungsfrist für den diesjährigen Friedensnobelpreis im Februar richtig in Gang.

Im vergangenen Jahr wurde der inhaftierte chinesische Oppositionelle Liu Xiaobo und davor US-Präsident Barack Obama ausgezeichnet. Der Friedensnobelpreis ist mit umgerechnet 1,1 Millionen Euro dotiert.

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