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Fridays for Future: Demos für Ende der Gaslieferungen aus Russland

Fridays for Future demonstriert europaweit gegen russisches Gas.
Fridays for Future demonstriert europaweit gegen russisches Gas. ©APA/HANS PUNZ
Knapp zwei Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine will die Organisation Fridays for Future europaweit für ein sofortiges Ende der Gaslieferungen aus Russland demonstrieren.

Wie die Organisation der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, sind an diesem Freitag unter anderem Protestzüge und kleinere Kundgebungen in mehreren Städten in Polen, Ungarn, Belgien und auch Deutschland geplant.

Fridays for Future-Aktivisten fordern Gas-Stopp aus Russland

In Brüssel planen die Aktivisten am Mittag eine Kundgebung vor der deutschen Botschaft. Deutschland stehe "wegen seiner blockierenden Haltung" zu Gasimporten besonders im Fokus, hieß es. Auch am möglichen künftigen Flüssiggas-Terminal im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel ist eine Aktion geplant.

Vor allem Deutschland sorge dafür, "dass täglich weiter Zahlungen in Millionenhöhe den russischen Krieg finanzieren", sagte die Aktivistin Carla Reemtsma der dpa. Sie forderte die Bundesregierung auf, "endlich zu einem Gasembargo zu stehen".

Deutschland lehnt sofortigen Gas-Stopp ab

Einen sofortigen Stopp von Energielieferungen aus Russland lehnt Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bisher vehement ab, unter anderem mit Verweis auf die große Abhängigkeit Deutschlands von russischer Energie und schwer kalkulierbaren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen im Falle eines Embargos.

Auch den Bau neuer Terminals zum Import von Flüssiggas, wie ihn die deutsche Bundesregierung an mehreren Standorten plant, kritisierte Reemtsma als "unverantwortlich". Es handle sich dabei um Investitionen in "klimazerstörerische Infrastruktur". Deutschland müsse "jetzt einen Plan für den Ausstieg aus Öl und Gas bis spätestens 2035 vorlegen, statt neue fossile Abhängigkeiten zu planen, die unsere Lebensgrundlagen zerstören", forderte sie.

Fridays For Future demonstrieren vor Ministerin in Österreich

Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future will am kommenden Freitag vor dem Klima- und dem Finanzministerium für eine "klimapolitische Kehrtwende" demonstrieren. "Angesichts der dramatischen Lage in der Ukraine und der eskalierenden Klimakrise darf die schwarz-grüne Regierung keine Zeit mehr verlieren und muss endgültig den Ausstieg aus Öl und Gas vorantreiben", hieß es in einer Aussendung der Organisation.

Österreich brauche jetzt "rasche Maßnahmen und starke Gesetze", um aus den fossilen Energieträgern auszusteigen. Fridays for Future forderte, dass der Ministerrat am Mittwoch ein Energie- und Klimapaket vorlegen soll, in dem etwa ein klares Bekenntnis zum Europäischen Öl- und Gasembargo gegen Russland beinhaltet ist. Zudem soll der Klimaschutz rechtlich verankert und ein wirksames Gesetz für den raschen Ausstieg aus Gasheizungen beschlossen werden.

(APA/Red)

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