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Freundin mehrfach vergewaltigt?

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Weil er seine Freundin mehrmals vergewaltigt haben soll, musste sich heute, Mittwoch, ein 45-jähriger Bosnier vor den Geschworenen am Wiener Straflandesgericht verantworten.

Die Anklage lautete auf Vergewaltigung, versuchte Nötigung und gefährliche Drohung. Der Mann bekannte sich „nicht schuldig.“ Die Verhandlung wurde vertagt.

Gewalttätigkeiten

Immer wieder soll der Angeklagte seiner Freundin aufgelauert und sie zum Geschlechtsverkehr gezwungen haben. Der seit 1992 in Österreich lebende Mann und die Frau kennen sich seit rund sieben Jahren, seit 2003 waren sie ein Paar. Im Laufe der Beziehung wurde der „geschlechtliche Kontakt immer mehr von Gewalttätigkeiten des Angeklagten beherrscht“, hieß es in der Anklageschrift.

Die Frau wollte die Beziehung beenden, wagte diesen Schritt jedoch nicht, weil der Taxifahrer sie immer wieder bedroht und misshandelt haben soll. Seit Jänner 2006 soll der Bosnier sie dann „ein bis zwei Mal pro Woche vergewaltigt“ haben. Zu Anzeigen bei der Polizei sei aus Angst jedoch nie gekommen – der Mann habe sie und ihren Sohn mit dem Tod bedroht. Im Juli desselben Jahres hätte das Paar jedoch noch Verlobungsringe gekauft, eine Hochzeit sei im Gespräch gewesen, fügte der Verteidiger als Widerspruch hinzu. Auch würden sich die Aussagen des Opfers immer wieder divergieren.

Mehrfache Vergewaltigungen

Festgenommen wurde der Mann schließlich am 15. August 2006 nach einer weiteren Vergewaltigung festgenommen: Er soll der Frau an dem Tag vor ihrem Wohnhaus aufgelauert, sie mit einer Pistole bedroht und in ihre Wohnung gezerrt haben. Dort hätte er vorgegeben mit ihr Reden zu wollen, habe sie aber dann zum Beischlaf aufgefordert. Als sie sich weigerte, habe er ihr mehrmals ins Gesicht geschlagen, sie auf ihr Bett gezerrt und ihr die Kleider vom Leib gerissen.

Laut ihrer Aussage bei der Polizei gelang es der Frau schließlich, ihren Peiniger davon zu überzeugen, sie auf die Toilette gehen zu lassen, von wo aus sie die Exekutive verständigte. In der Zeit bis die Sicherheitswachebeamten eintrafen, hätte der Mann sie jedoch noch vergewaltigt. Nachdem der mutmaßliche Täter festgenommen worden war, musste das Opfer 28 Tage stationär in einem Krankenhaus behandelt werden. Die Frau soll blaue Flecken, Hämatome und zahlreiche Prellungen erlitten haben.

„Sie hat sich alles ausgedacht und wollte sich rächen“, betonte der Angeklagte vor dem Gericht. Immer wieder habe sich seine Freundin bei ihm große Summen Geld ausgeborgt, teilweise seien es bis zu 11.000 Euro Schulden gewesen. Auf die Frage von Richterin Martina Krainz, woher er selbst so viel Geld gehabt habe, antwortete er: „Ich habe kein verschwenderisches Leben geführt, nie geraucht, getrunken oder Drogen genommen, ich habe viel gespart.“

Er selbst habe die Beziehung beendet, nachdem er seine Freundin beim Spielen in einem Casino erwischt hatte. Sie hätte um Verzeihung gebeten, weitere Chancen verlangt, gab der Taxilenker zu Protokoll. Schließlich habe er ihr mitgeteilt, sich von ihr trennen und mit seiner Ex-Freundin, mit der er auch einen neunjährigen Sohn hat, auf Urlaub fahren zu wollen. Daraufhin habe das Opfer ihm gedroht, er werde „es büßen“, sie bringe ihn vor Gericht, würde er das tun.

Die Frau wurde kontradiktorisch vernommen, vor Gericht wollte sie nicht aussagen. Die Verhandlung wurde auf den 12. März vertagt.

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