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"Freuen uns aufs neue Gebäude"

Jugendliche sammelten Unterschriften für ein neues Jugendhaus
Jugendliche sammelten Unterschriften für ein neues Jugendhaus ©FFY Lustenau
WANN & WO hat bei Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer nachgefragt, wie es mit Jugendräumen aussieht. Erfreulich: Den Jüngsten steht bald ein neuer Treffpunkt zur Verfügung!


WANN & WO: Gibt es schon Neuigkeiten bzgl. der Suche nach Jugendräumen in Lustenau?

Dr. Kurt Fischer: Wir freuen uns sehr, berichten zu dürfen, dass wir nach einer intensiven Suche für die Jungen bis 16 Jahre im Rheindorf bereits Ersatz für das beliebte Jugendhaus „Full House“ gefunden haben. Die Gemeinde Lustenau hatte das Glück, eine ehemalige Bank mit eigenem Eingang kaufen zu können. Kostenpunkt: zwischen 250.000 und 300.000 Euro. Dieses Geld konnte ohne Darlehen aufgebracht werden. Den Jugendlichen stehen hier 200 Quadratmeter zur Verfügung. Das Gebäude liegt sehr zentral und ist leicht mit dem Bus zu erreichen. Nun beginnen zusam-
men mit der Offenen Jugendarbeit die Vorbereitungen für entsprechende Adaptierungen: Möbel, die Einrichtung eines Jugendcafés etc. Da wir das Objekt kaufen konnten, ist somit auch nachhaltig für ein Jugendhaus gesorgt. Hier können sich die Jugendlichen künftig treffen, chillen oder Workshops veranstalten.

WANN & WO: Ab wann dürfen sich die Jugendlichen auf das neue Gebäude freuen?

Dr. Kurt Fischer: Es dürfte bald soweit sein! Es gibt noch einige Umbauarbeiten, aber spätestens im Frühjahr 2014 wird das neue Objekt die Nachfolge für das „Full House“ antreten.

WANN & WO: Wie sieht es mit Räumlichkeiten für die ältere Jugendgruppe aus?

Dr. Kurt Fischer: Bisher haben wir noch nichts Konkretes gefunden. Die Suche gestaltet sich nicht ganz so einfach. Wir sind aber auch hier bemüht, schnell zu einem Ergebnis zu kommen.

WANN & WO: Viele Lustenauer Bands sind nun auf der Suche nach Proberäumen. Können Lustenaus Musiker damit rechnen, bald wieder ein Probelokal zur Verfügung zu haben?

Dr. Kurt Fischer: Auch die Suche nach Proberäumen gestaltet sich schwierig. Wir haben in der Peripherie der Gemeinde leider nicht viele Fabrikshallen, die man entsprechend adaptieren könnte. Im Ortsgebiet ist eine Umsetzung leider nicht möglich. Wir würden uns hier über Hinweise aus der Bevölkerung sehr freuen.

WANN & WO: Sie sind selbst Hobby-Musiker. Wie wichtig ist es Ihnen persönlich, dass die jungen Kreativen einen Platz finden, an dem sie sich entfalten können?

Dr. Kurt Fischer: Mit dem Jazz-Seminar im Carini haben wir bereits eine bestehende Einrichtung. Aber für die große Bandbreite an Bands und Acts – Hip Hop, Metal, etc. – reicht das natürlich nicht aus. Aus diesem Grund ist es mir ein persönliches Anliegen, dass diese Musiker einen Platz finden. Lustenau hat, so nehme ich es zumindest wahr, eine über- durchschnittlich große Bandszene. Darauf sind wir sehr stolz!

WANN & WO: Es gibt Gerüchte, dass die Musiker eventuell im neuen Fußballstadion unterkommen?

Dr. Kurt Fischer: Derzeit wird dazu eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Es gab auch schon ein Treffen mit Hannes Hagen (Szene), in dem die Voraussetzungen für ein multifunktionelles Stadion besprochen wurden, um neben sportlichen Veranstaltungen auch Konzerte etc. abhalten zu können. Aber das ist alles noch nicht konkret – hier etwas zu sagen, wäre reine Spekulation. Soviel steht aber fest: Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Nutzung von Kellern und Synergien für (Jugend-)Kultur.

Statements

Michael Lapitz, Sprecher der Initiatve „Wir wollen/wir brauchen ein neues Jugend- und Kulturhaus in Lustenau: „Schon seit meinem 15. Lebensjahr probte ich in den Proberäumen im Culture FactorY. Ich nahm mit meiner Band beim Conrad Sohm Talente Wettbewerb 2007 teil und konnte diesen gewinnen. Ich habe drei Alben mit meinen Bands aufgenommen und tourte durch Europa. Ich bin mir sicher, dass das alles ohne die Unterkunft im CFY nicht möglich gewesen wäre. Nun haben wir keinen Proberaum mehr und können keine Konzerte mehr spielen. Wenn es nicht bald eine Lösung gibt, stehen wir bald vor einer Wand und die harte Arbeit war umsonst.”

Dominique-Daniel Schneider, Lustenau: „Es waren wirklich tolle und musikalisch ereignisreiche acht Jahre, die ich in unserem Proberaum im CFY verbringen durfte! Schade, dass es so abrupt und unerwartet endete! Es war für mich nicht nur ein Proberaum, es war eine Art zweites Wohnzimmer. Momentan habe ich zwei Bandprojekte am Laufen und es gestaltet sich als fast unmöglich, sich ohne einen passenden Proberaum weiterzuentwickeln. Leider ist es im Moment quasi unmöglich einen in Lustenau und Umgebung zu finden. Ich erhoffe mir nicht nur für uns – sondern speziell für alle jungen Lustenauer Musiker – eine schnelle Lösung, damit wir weiterhin unserer Kreativität freien Lauf lassen können.”

Band “Last Theory”: „Wir durften Anfang 2011 einen der Proberäume beziehen und haben uns sehr darüber gefreut. Ein großer Vorteil war, dass wir wirklich hinein konnten, wann wir wollten und niemanden gestört haben. Anfang 2013 fingen wir an, Konzerte zu spielen. Ein paar Monate später traf uns dann die Schließung der Proberäume wie ein Schlag. Alles musste raus. Proben war von einem Tag auf den anderen nicht mehr möglich. Uns blieb nichts anderes mehr übrig, als die Band aufzulösen. Wir hoffen sehr auf eine rasche Lösung, da für jeden Einzelnen, der in diesen Räumen Musik machen durfte, die Musik auch seine größte Leidenschaft ist.”

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