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Freitag der 13. als Feiertag für Randgruppen

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Mit karnevalesken, provokanten und humorvollen Aktionen auf die Situation dieser Menschen aufmerksam machen - "Sandlermagazin Augustin" und seine Mitarbeiter sind Urheber der Idee.

Einen neuen österreichischen Volksbrauch mit dem Kürzel „F13“ will eine bunte Plattform aus dem sozialen und künstlerischen Bereich an jedem Freitag dem Dreizehnten einführen. Jeder dieser „Unglückstage“, so auch der bevorstehende Freitag, soll zum Feiertag für Randgruppen werden. Das berichtet die aktuelle Ausgabe der Obdachlosen-Zeitung „Augustin“. Das Ziel: Mit karnevalesken bis provokanten, irritierenden bis humorvollen Aktionen auf die Situation der Betroffenen aufmerksam zu machen.

Entstanden ist die F 13-Idee ist aus den „Tagen der freien Fahrt“: „Augustin“-Verkäufer hatten jeden Dreizehnten eine Wiener Straßenbahn „besetzt“, um demonstrativ Schwarz zu fahren. Ihre Forderung: Nulltarif für Obdachlose und Sozialhilfeempfänger, die bis dato in den öffentlichen Verkehrsmitteln den Vollpreis bezahlen. Mittlerweile hat die F13-Bewegung den „Augustin“-Kreis verlassen, auch über Wien hinaus. Sogar in London gebe es einen Versuch, die Idee umzusetzen, berichtete die Straßenzeitung.

In Wien lässt die F13-Gruppe am bevorstehenden Freitag bereits Taten folgen: Ab 10.30 Uhr gibt es in ganz Wien ein vielfältiges Programm, beginnend mit der Vorstellung der Studie „Der Augustin – ein Selbstbewusstseinslaboratorium“ in der Schottenpassage in der Wiener City. Witzigstes Highlight des Aktionstages: Am Nachmittag führen Mitglieder der „Augustin“-Theatergruppe in den öffentlichen Verkehrsmitteln Fahrscheinkontrollen der etwas anderen Art durch – jeder Dreizehnte, der ohne Fahrschein erwischt wird, bekommt ein Anerkennungsgeschenk. Alle Informationen gibt es unter der Telefonnummer 01/587-87-90.

Redaktion: Claus Kramsl

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