Freispruch vom Vorwurf der Vergewaltigung für Freigänger in Wien
Die zuständige Richterin bestätigte auf APA-Anfrage einen entsprechenden Bericht des “Kurier” (Dienstag-Ausgabe). Der 24-Jährige, der das Mädchen noch im Gefängnis auf einer Dating-Plattform kennengelernt hatte, hat sich beim Verhandlungsauftakt Anfang August “nicht schuldig” bekannt.
16-Jährige hatte Probleme in “Persönlichkeitsentwicklung”
Das Verfahren war zur Anhörung einer Psychologin, die das Mädchen im begutachtet hatte, auf den 21. September vertagt worden. Die Verhandlung wurde in der vorigen Woche aus Termingründen kurzfristig auf den 19. September vorverlegt.
Vor allem die Aussage der Psychologin dürfte ausschlaggebend für den Freispruch gewesen sein. Laut “Kurier” bescheinigte sie der 16-Jährigen Probleme in ihrer “Persönlichkeitsentwicklung”, die sich zu einer Störung auswachsen könnten. Das dürfte den Senat am Ende dazu bewogen haben, im Zweifel zugunsten des Angeklagten von – von ihm eingeräumten – einvernehmlichen sexuellen Handlungen auszugehen. Der Freispruch ist nicht rechtskräftig, die Staatsanwältin gab vorerst keine Erklärung ab.
“Vergewaltigung” als einvernehmlich dargestellt
Der Mann war am 19. März 2016 aus dem Gefängnis gekommen. Der Darstellung der 16-Jährigen zufolge soll er diese beim ersten Treffen in einem Stiegenhaus vergewaltigt haben. Er hatte das entschieden in Abrede gestellt und erklärt, das Mädchen habe ihn zu küssen begonnen und sich schließlich die Hose runtergezogen. Da habe er seinen Gürtel aufgemacht: “In drei Minuten war alles vorbei.”
(apa/red)