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Freilufttheater im Kulturhauspark Dornbirn

Das neue Stück „antigone. ein requiem“ unter der Regie von Stephan Kasimir feiert am 18. August Premiere in Dornbirn.
Das neue Stück „antigone. ein requiem“ unter der Regie von Stephan Kasimir feiert am 18. August Premiere in Dornbirn. ©Caravan
Thomas Köck feiert mit seinem neuen Stück Premiere.
Freilufttheater

Dornbirn/Lustenau. Auch im Sommer 2022 bespielt das Ensemble für unpopuläre Freizeitgestaltung wieder in Koproduktion mit Caravan – mobile Kulturprojekte den Kulturhauspark in Dornbirn.

Nach „jedermann (stirbt)“ von Ferdinand Schmalz im Sommer 2021 greift man abermals auf einen klassischen Stoff in neuem Gewand zurück. Am 18. August feiert „antigone. ein requiem“ von Thomas Köck Premiere.

Zum Stück

An die Strände der Stadt Theben werden Leichen gespült, dorthin wo die Bürgerinnen sich sonst sonnen, Selfies schießen. Angeschwemmt, eine nach der anderen. Überschuss postnationaler Planspiele, die Summen unserer Berechnungen. Und der Chor in Thomas Köcks antigone. ein requiem fragt sich angesichts der aufgequollenen Leiber, wen diese Toten etwas angehen. Etwa ihn selbst, die BürgerInnen der Stadt, oder Kreon, den Herrscher? Das Fundament der heimischen Demokratie ist fragil und gebaut auf Steuererleichterungen für die Reichen, das weiß der Chor. Möglicherweise wird es einstürzen angesichts zu vieler fremder Leichen? Kreon zumindest will von ihnen nichts wissen, es sind nicht seine Toten. Aber Antigone fühlt sich verantwortlich: Sie packt die Körper aus den eilig herbeigeschafften Säcken und schleift sie in die Stadt. Die Diskussion um den Umgang mit den herangespülten Namenlosen, nicht Identifizierbaren, spaltet Theben.

Der österreichische Dramatiker Thomas Köck – zweifacher Träger des Mülheimer Dramatikerpreises – verwendet die Sophokles-Übersetzung nach Hölderlin als Fundament seiner „Rekomposition”, geht aber weit über eine sprachliche Aktualisierung hinaus. Den Konflikt zwischen Kreon und Antigone entwickelt er mit viel Sprachwitz zu einem heutigen Diskurs über Humanismus, Menschenrechte, politische Verantwortung und Praxis. Regie führt Stephan Kasimir.

Roman Zöhrer und Lisa-Marie Berkmann von Caravan mobile Kulturprojekte freuen sich an sechs Spielabenden auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher im Kulturhauspark. „Der Premierenabend ist bereits ausverkauft“, so die Gastgeber in Vorfreude. Auch bei Schlechtwetter ist vorgesorgt. Dann zieht das Stück ins Freudenhaus nach Lustenau. (cth)

Veranstaltungstipp:

Sommertheater im Kulturhauspark „antigone. ein requiem“
Eine Koproduktion von Ensemble für unpopuläre Freizeitgestaltung und Caravan – mobile Kulturprojekte

Premiere 18. August 2022,
20:30 Uhr, Einlass ab 19.30 Uhr

Weitere Vorstellungen am 20. 21. 22. 23. Und 24. August 2022 jeweils um 20:30 Uhr im Kulturhauspark in Dornbirn

Bei schlechtem Wetter gibt es eine Indoor-Variante im Freudenhaus Lustenau, jeweils am Spieltag ab 17 Uhr auf der Homepage ersichtlich – www.freudenhaus.or.at

Tickets sind im Webshop und bei allen V-Ticket-Vorverkaufsstellen erhältlich.

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