Die Wiener Außenring Schnellstraße (S1) wird auf ihrer gesamten Länge (16,2 Kilometer) zwischen Vösendorf und Schwechat (Niederösterreich) am 28. April für den Verkehr freigegeben und damit acht Monate früher als ursprünglich geplant. Dies gab Verkehrsminister Hubert Gorbach am Sonntag in einer Aussendung bekannt. Die S1 verbindet die Südautobahn (A2) mit der Ostautobahn (A4).
Entlastung für Tangente
Mit der neuen vierspurigen Verkehrsverbindung wird die durch das Stadtgebiet führende oft völlig verstopfte Südosttangente (A23) um Süd-Ost-Transitverkehr entlastet. Für den Süd-Nord-Transitverkehr um Wien fehlen aber noch S1-Abschnitte im Osten und Norden. Es geht um 19 Kilometer Strecke zwischen Schwechat und Süßenbrunn. Rund 8,5 Kilometer davon sind als Tunnelstrecke unter der Donau und der Lobau vorgesehen. Im März ist das UVP-Verfahren für einen ersten Abschnitt zwischen Süßenbrunn und Eibesbrunn abgeschlossen worden, der im Frühjahr 2009 freigegeben werden soll.
Gorbach sieht die Freigabe des Abschnitts zwischen Vösendorf und Schwechat als wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit, da damit das untergeordnete Verkehrsnetz in Wien entlastet werde. Prognosen zufolge werden im Jahr 2015 bis zu 50.000 Fahrzeuge täglich den Abschnitt benützen. Die S1 zwischen Vösendorf und Schwechat umfasse fünf Tunnel (Gesamtlänge vier Kilometer), 15 Brückenbauwerke, sechs Grünbrücken und acht Anschlussstellen. Sie sei durchgehend vierspurig ausgebaut (auch in allen Tunneln) und koste 430 Mio. Euro.
Es ist noch “viel zu tun”
Nach Angaben des Chefs der Autobahnfinanzierungsgesellschaft ASFINAG, Franz Lückler, konnte die Bauzeit durch Optimierungen bei den Ausschreibungen erreicht werden. Man habe von den Baufirmen verstärkt gefordert, dieses Kriterium zu berücksichtigen. Auch die ausgeklügelte Logistik in der Abwicklung und Vergabe der einzelnen Baulose hat dazu beigetragen, dass der Verkehr bereits ab 28. April und damit vor dem ersten langen Maiwochenende über die S1 rollen kann. Bis Ende April sei aber noch viel zu tun. So werde in den Tunneln betoniert, im Freiland asphaltiert. Auch Leitschienen und Windschutzzäune müssten noch montiert werden, ebenso wie die elektromaschinelle Ausrüstung.
Am Sonntag vor der Verkehrsfreigabe (23. April) wird laut Aussendung den Wienerinnen und Wienern (und wohl auch interessierten Bürgern aus anderen Bundesländern, Anm.) ein Fest unter dem Motto Die Straße gehört uns allen auf der S1 geboten. Neben einem großen Gewinnspiel gebe es einen Frühschoppen mit Musik und Gastronomie, einen acht Kilometer langen Frühlingslauf auf der S1, Inline-Skaten, Gesundheits- und Fitness-Checks, Tunnelbesichtigungen sowie ein buntes Kinderprogramm.
