Nachdem er in der Nacht auf 18. Dezember 2006 die Dienste einer Prostituierten in Anspruch genommen hatte, wollte er den Schandlohn zurück haben. Ich war nicht zufrieden mit ihr. Aber was hab ich mir von einer im Prater erwartet! Ich hätt es wissen müssen, erläuterte er den Geschworenen.
Was sagen Sie da? Was soll das? Immerhin hat sie sich 20 Minuten bemüht, die von ihnen geforderte Leistung zu erbringen!, hielt dem Richter Friedrich Zeilinger entgegen.
Die 23-Jährige hatte sich entschieden geweigert, die 30 Euro herauszugeben. Wir sind auf die Rücksitze seines Autos gegangen. Es war Sex. Bis zum Schluss, betonte sie im Zeugenstand. Daraufhin habe der Freier einen Elektroschocker gezückt, sie damit bedrängt und ihr die Handtasche abgenommen. Sie sei aus dem Auto gesprungen, um zu fliehen.
Die geistesgegenwärtige Frau notierte sich allerdings noch das Kennzeichen des davonbrausenden Pkw. Der Räuber wurde wenig später in seiner Wohnung verhaftet.
Kurz vor der Tat war der Mann von seiner Freundin verlassen worden. Um auf andere Gedanken zu kommen, hatte er den Entschluss gefasst, sich in der Bundeshauptstadt zu vergnügen. Statt wie geplant in einer Discothek landete er sogleich im Prater, wo er sich nach einer Prostituierten umsah.
Ich war so dumm, ich war so blöd, sah der Mann in seiner Verhandlung ein. Er machte darauf aufmerksam, keine Bereicherungsabsicht gehabt zu haben: In der Tasche waren über 100 Euro, Wertkarten, Ausweise, Schlüssel! Ich habe nur meine 30 Euro genommen! Den Rest habe er in ein Sackerl gegeben und in einen Briefkasten geschmissen.
Tatsächlich hat die Frau diese Gegenstände wieder zurück erhalten. Sie versicherte dem Gericht, den Überfall bereits verdaut zu haben:Ich bin psychisch und körperlich wieder okay.
