Norwegen soll nicht das Terrain von Zuhältern und Menschenhändlern sein. Wir möchten der Prostitution in Norwegen ein Ende setzen, erklärte Justizminister Knut Storberget. Das norwegische Parlament soll im kommenden Jahr über den Gesetzesentwurf entscheiden. Da die Mitte-Links-Koalition, die die Parlamentsmehrheit hält, bereits jetzt ihre Unterstützung für das Gesetz ankündigte, gilt seine Annahme als so gut wie sicher.
Fürsprecher der Prostituierten fürchten, dass das Gesetz die Frauen schwächen wird. Die Gesetzgebung beendet die Prostitution auf der Straße, verhindert aber nicht, dass Frauen drinnen arbeiten oder ins Ausland gehen, sagte die Leiterin der Initiative Centre Pro, Liv Jessen, der Nachrichtenagentur AFP. Das mache die Frauen noch verletzbarer, da sie dann auf Zuhälter angewiesen seien. In Schweden ist käuflicher Sex bereits seit 1999 rechtswidrig. Finnland verfolgt seit dem vergangenen Jahr Freier strafrechtlich, die die Dienste von Opfern von Menschenhändlern in Anspruch nehmen.