AA

Freeski-Fahrer bezwangen Todesroute

Erstmals über die so genannte Todesroute sind vier Extremskifahrer und zwei russischen Fotografen vom höchsten Berg Europas, den 5.642 m hohen Elbrus im Kaukasus, abgefahren.

Die Route nach „Trubo Sbormik“, dem „Tal der Toten“, galt bisher als unbefahrbar, hieß es in einer Aussendung vom Dienstag.
„Trubo Sbormik heißt übersetzt so viel wie das Tal der Toten, weil dort Jahr für Jahr die Leichen von insgesamt rund 350 vermissten Bergsteigern gefunden werden“, erklärte der Teamchef des „Fischer Freeski Teams“, Axel Naglich, aus Kitzbühel. Außer ihm hätten seine drei Teamkollegen – Nikky Umlauf aus Deutschland, Baptiste Blanc aus Frankreich und Todd Windle aus Neuseeland – zusammen mit dem russischen Fotografen Andrej Kamenev und dem russischen Berg- und Skiführer Alexander Serebrovski erstmals die Route ins „Tal der Toten“ genommen.

Nach einigen Tagen der Akklimatisierung in 4.100 Metern in Terskol am Fuß des Elbrus hatte sich „der Sturm auf den Bergriesen“ wegen Schlechtwetters zunächst um eine ganze Woche verzögert. Am 21. August wagte man dann aber trotz Nebels um 2.00 Uhr den Aufstieg. Von insgesamt zehn Mann hätten letztlich nur sieben den minus 20 Grad kalten, sturmumtosten Gipfel erreicht, hieß es.

Schneefall und Nebel machten danach die geplante Erstbefahrung der Ostflanke unmöglich. Daher entschieden sich das Team und die zwei russischen Begleiter spontan für die Route ins „Tal der Toten“- dessen Name sie zum Glück erst später erfuhren. Über „blankes Eis, brüchige Brücken und riesige Gletscherspalten“ kämpften sich die Extremskifahrer in zwei Stunden bis ins Tal durch, um dort „gerade noch den Abtransport von vier weiteren Leichen mitzubekommen“, hieß es.

„Es war eine Erstbefahrung an der Grenze der Belastbarkeit, besonders auch, was das Umfeld dieser Expedition betrifft“, sagte Naglich nach der Rückkehr. Das Abenteuer habe schon auf der Anreise begonnen – auf dem Flug in einer klapprigen Maschine nach Mineralny Vody, der Hauptstadt der autonomen Republik Kabardino-Balkarien, nördlich der Bürgerkriegsregion Tschetschenien.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Freeski-Fahrer bezwangen Todesroute
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.