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Fraxner Bürgermeister verkündet politisches „Aus“  

Bürgermeister Reinhard Nachbaur (li.) und Vizebürgermeister Pius Nachbaur (beide "Gemeindeliste Fraxern".
Bürgermeister Reinhard Nachbaur (li.) und Vizebürgermeister Pius Nachbaur (beide "Gemeindeliste Fraxern". ©Monika Kathan
Reinhard Nachbaur wird bei den Gemeindewahlen 2015 nicht mehr als Bürgermeister kandidieren und verabschiedet sich mit diesem Stichtag komplett aus dem politischen Leben.
Gemeindewahlen in Fraxern 2015

 

Fraxern. (kam) Die Gemeindewahlen stehen am 15. März 2015 an. Bereits jetzt laufen an den politischen Tischen die Diskussionen heiß, um die Weichen für die nächste Legislaturperiode zu stellen.

In Fraxern ändert sich an der Spitze alles. Sowohl Bürgermeister- als auch Vizebürgermeister-Sessel werden frei. Dass deren Besetzung wieder aus den Reihen der „Gemeindeliste Fraxern“ erfolgen wird, gilt insofern als fix, als die Opposition, das Demokratische Forum Fraxern (DFF), auch bei den kommenden Wahlen keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten stellen will.

 

Bürgermeister stellt sich keiner neuen Wahl

Ein mit 90,7% gewählter Bürgermeister kann sich in der 700 Seelen-Gemeinde, mit gut 500 Wahlberechtigten, wohl als überaus anerkannt und respektiert bezeichnen. Dennoch will sich Reinhard Nachbaur nach 30 aktiven Jahren aus der Gemeindepolitik verabschieden und nach zehnjähriger Amtszeit als Bürgermeister nicht mehr kandidieren. „Die Dreifachbelastung ‚Bürgermeister – Abteilungsleiter Verwaltung LKH Rankweil – Familienvater’ ist nach so langer Zeit genug“, so Reinhard Nachbaur im persönlichen Gespräch. Der 58-Jährige will die beruflichen Jahre vor seiner Pensionierung wieder ausschließlich auf seinen „Zivilberuf“ als Abteilungsleiter beim LKH Rankweil konzentrieren, den er in den Bürgermeister-Jahren auf ein Drittel-Beschäftigungsausmaß beschränken musste. Die Entscheidung des Ausstiegs aus der Politik sei deshalb keine politische, sondern eine rein persönliche. Der Bürgermeister ist mit der Gemeinde und den politischen Funktionären in gutem Einvernehmen. Auch die Zusammenarbeit mit der Opposition, dem DFF, beschreibt Nachbaur als gut, konstruktiv und von einem gemeinsamen Miteinander zum Wohle der Gemeinde bestimmt, was auch DFF-Listenführer, Kommerzialrat Friedrich Amann bestätigt.

Reinhard Nachbaur beschreibt seine Jahre als Bürgermeister als „interessante Sache“, die er bis zu den kommenden Wahlen noch gerne und motiviert ausüben will. In der Gemeinde aktiv zu bewegen, Projekte voranzutreiben und das immer in konstruktiver Zusammenarbeit mit allen im Team, schätze er besonders.

Sehr interessiert habe er auch immer an den Belangen der Regio Vorderland-Feldkirch teilgenommen (hier ist Nachbaur auch Vorstands-Mitglied). Mit den Bürgermeister-Kollegen und dem Regio Geschäftsführer sieht Nachbaur hier eine sehr gute Basis, für die Region einiges zu bewegen.

 

Vizebürgermeister zieht sich ebenfalls zurück

Auch Pius Nachbaur, ebenfalls seit 30 Jahren aktiv in der Gemeindepolitik tätig, Fraktionssprecher der Bürgerliste Fraxern und seit 2010 Vizebürgermeister, steigt mit den anstehenden Wahlen aus der Gemeindepolitik gänzlich aus. Bis zu den Wahlen im März wird er seine Aufgaben motiviert weiter führen, und auch nach den Wahlen wird die ‚Gemeindeliste Fraxern’ sich weiterhin so formieren, „dass eine Kontinuität in bewährter Weise fortgesetzt wird“, so der Vizebürgermeister.

 

Noch kein neuer Bürgermeisterkandidat

Die Aufstellung einer neuen „Gemeindeliste Fraxern“ ist derzeit im Gange. Einige Gemeindevertreter lassen sich wieder aufstellen, einige werden ausscheiden (z.B. Armin Summer, Kurt Ender; Ingrid Sonderegger ist bereits im Frühjahr ausgeschieden), einige neue Interessierte sind bereits in die Liste aufgenommen worden, zahlreiche Listenplätze sind noch frei. Aus diesem Grund hat die „Gemeindeliste Fraxern“ aktuell eine Evaluierungs-Info an die Wahlberechtigten zugestellt, mit der Möglichkeit, die bisher bestehende „Gemeindeliste Fraxern“ bis 17. Dezember mit Vorschlägen zu ergänzen und bereits Wunschreihungen vorzunehmen. Die Ergebnisse werden dann innerhalb der Fraktion diskutiert, bevor eine endgültige Parteiliste für die Wahlen erstellt und ein Bürgermeisterkandidat präsentiert wird.

 

Führungswechsel im DFF – Amann weiter aktiv dabei

Das Demokratische Forum Fraxern (DFF) wird wieder als eigene Liste zu den Gemeindewahlen antreten. Kommerzialrat Friedrich Amann bleibt der Fraktion weiter erhalten, wird jedoch nicht mehr Listenführer sein. Wer diese Funktion übernehmen wird, entscheidet sich laut Amann bis Mitte Jänner. Den Listenplatz möchte er „strategisch“ festlegen. Alle bisher aktiven Mitglieder sind wieder dabei. Auch über neue Gesichter freut sich das DFF, das „auf Qualität, nicht nur auf Quantität setzt.“ Amann weiter: „Unserem Antreten ist es die letzten zehn Jahre zu verdanken, dass die Politik aus der Gemeindestube gewichen ist und damit eine Sachlichkeit bei allen Themen einkehren konnte. Wir haben immer kritisch über die anstehenden Entscheidungen mit der ‚Gemeindeliste Fraxern’ diskutiert und dank eines umsichtigen und sehr kollegial handelnden Bürgermeisters immer einen guten Kompromiss im Sinne der Gemeindebürger erarbeiten können.“

Hauptsächlich will das DFF mit dem Wiederantritt einer zweiten Liste den WählerInnen überhaupt eine persönliche Wahl geben, wem sie ihr Vertrauen schenken, die es mit nur einer Liste laut Amann nicht gäbe.

Das DFF will keinen eigenen Bürgermeister-Kandidaten stellen. Je nach Vorschlag will dieses den/die antretenden Kandidaten unterstützen.

DFF-Listenführer Amann ist in Fraxern jedoch auch in Gemeindepolitik-Sorge: „Die Politikverdrossenheit in einer so kleinen Kommune stellt sich auf ganz erschreckende Art dar: Kaum jemand ist bereit, sich auf eine Liste nominieren zu lassen. Man wolle sich diesen, in der Bevölkerung nur negativ wahrgenommenen Job nicht antun. Man hätte Besseres zu tun und würde lieber mehr Freizeit konsumieren, als sich für so einen ‚dreckigen’ Job herzugeben. Ich bin gespannt, wie lange wir überhaupt noch zwölf aktive BürgerInnen aktivieren können.”

 

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