Frauenring fordert mehr Initiativen für Gleichstellung

Laut der Vorsitzenden des Österreichischen Frauenrings, Klaudia Frieben, bei einer Pressekonferenz am Donnerstag ist eine proaktive und feministische Frauenpolitik erforderlich, welche die Stärkung, Unterstützung und Sicherheit von Frauen gewährleistet.
Mehr Maßnahmen für Einkommensgerechtigkeit nötig
Dazu gehört unter anderem die regelmäßige Überprüfung der Gleichstellung der Geschlechter sowie Maßnahmen zur Verringerung der Einkommensunterschiede und zur Stärkung sozialer Dienstleistungen, wie zum Beispiel in Kindertagesstätten. Darüber hinaus forderte Frieben eine Geschlechterparität von 50 Prozent in der zukünftigen Bundesregierung, die Einrichtung eines eigenständigen Frauenministeriums und eine nachhaltige Finanzierung von Beratungsangeboten für Frauen und Mädchen.
Frauenring fordert Umsetzung von Istanbul Konvention
Ihre Stellvertreterin Maria Rösslhumer rief außerdem die konsequente Umsetzung der Istanbul Konvention in Erinnerung, die Österreich 2014 ratifiziert hat. Das Übereinkommen des Europarats dient der Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Die Gewaltprävention müsse laut Rösslhumer massiv ausgebaut werden, mit einer Finanzierung von mindestens 250 Millionen Euro pro Jahr und 3.000 Vollzeitarbeitskräften.
Andrea Czak, Obfrau des Vereins Feministische Alleinerzieherinnen, kritisierte Kindesabnahmen vonseiten der Kinder- und Jugendhilfe, die in vielen Fällen ungerechtfertigt erfolgen würden. Sie forderte deshalb mehr Rechte für alleinerziehende Mütter, etwa ein Recht auf Akteneinsicht sowie ein Kontrollorgan der Kinder- und Jugendhilfe.
Mehr Beratung und Schutz vor Gewalt von Frauenring gefordert
Weiters setzt sich der Österreichische Frauenring für einen eigenständigen Aufenthaltstitel für Migrantinnen sowie spezielle Gewaltschutz-Maßnahmen und Beratungsmöglichkeiten in verschiedenen Sprachen ein. Sexarbeiterinnen bräuchten zudem rechtliche Verbesserungen, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und den Ausbau von Beratungseinrichtungen. Freiwillige Sexarbeit müsse klar von gewaltvollem Frauenhandel abgegrenzt werden und vonseiten der Politik als soziale Realität und Arbeit anerkannt werden, so der Frauenring.
Für die Caritas ist "Gleichstellung nicht nur ein Ziel, sondern der Grundstein für eine gerechte Verteilung von Care-Arbeit, Chancengerechtigkeit am Arbeitsmarkt und den Abbau von Frauenarmut sowie Gewalt gegen Frauen", wie Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler erklärte. Maßnahmen gegen Altersarmut forderte indes die Volkshilfe, seien doch Frauen über 65 "deutlicher stärker" gefährdet als der Durchschnitt der Bevölkerung bzw. Männer diesen Alters. In die gleiche Kerbe schlugen auch Pensionistenverband und Seniorenbund.
(APA/Red)