Frauenquote von 45 Prozent für ORF geplant
Auch Marek betonte, es sei “unerträglich, wie im ORF mit starken und kompetenten Frauen umgegangen wird”, die Quotenfestsetzung sei daher unumgänglich. Die neue Regelung soll sich am Bundesgleichbehandlungsgesetz orientieren und im Rahmen der ORF-Gesetzesnovelle festgeschrieben werden, kündigten die Politikerinnen an. Innerhalb der Großen Koalition gebe es diesbezüglich ein gemeinsames Interesse, so Marek.
Die Staatssekretärin kritisierte das mangelnde Interesse des ORF an Frauenthemen auch in der Berichterstattung: “Ich hätte mir gewünscht, dass der öffentlich-rechtliche Sender über die parlamentarische Enquete zum Thema Frauen im gleichen Umfang berichtet wie über die ORF-Enquete”, so Marek. Heinisch-Hosek kritisierte auch die Ungleichbehandlung von Journalistinnen und Journalisten in Privatunternehmen. Die größte Diskrepanz finde sich noch immer in der Gehaltstabelle und das, obwohl Frauen den weitaus größeren Akademikeranteil unter den Journalisten stellen.
Journalistinnen verdienen weniger als ihre männlichen Kollegen, “sie landen öfter in prekären Arbeitssituationen und sind in Führungsetagen kaum vertreten”, so die Frauenministerin. Sie verlangte daher eine Offenlegung der Gehälter in den verschiedenen Hierarchieebenen, damit sich Frauen bei Gehaltsverhandlungen daran orientieren können. Weiters “verlange ich als Frauenministerin auch eine verpflichtende Frauenquote in der Privatwirtschaft”, so Heinisch-Hosek.