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Frauenmuseum Hittisau mit Ausstellung zu "Ich bin Ich"-Zeichnerin

Hittisau – Ihr Name ist nur wenigen ein Begriff, ihre Illustrationen kennt jedoch jedes Kind. Die Rede ist von der Grafikerin, Illustratorin und Trickfilmzeichnerin Susi Weigel, der das Frauenmuseum Hittisau (Bregenzerwald) seine diesjährige Sommerausstellung ab 13. Mai widmet.

Die 1990 gestorbene Weigel bebilderte unvergessliche Klassiker der österreichischen Kinderliteratur, wie etwa “Das kleine Ich bin Ich” (1972), “Die Omama im Apfelbaum” (1965) oder “Die Geggis” (1985).

Das Frauenmuseum will in seiner Ausstellung das Werk und den Nachlass der Künstlerin erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Die Exponate befinden sich in Privatbesitz und waren bisher noch nie zu sehen. Weigel ist in Vorarlberg nahezu unbekannt, obwohl sie fast vierzig Jahre in Bludenz lebte. Die Schau “Ich bin Ich” will auch der Frage nachgehen, warum Weigel in Vorarlberg nicht wahrgenommen wurde, während sie anderswo Auszeichnungen erhielt. Die von Direktorin Stefania Pitscheider Soraperra kuratierte Ausstellung ist bis zum 26. Oktober 2010 zu sehen.

Susi Weigel wurde 1914 geboren und wuchs in Proßnitz (Mähren) und Wien auf. Sie studierte an der Kunstgewerbeschule und an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Nach ihrer Ausbildung ging sie nach Berlin, wo sie etwa für die Tobis-Filmkunst GmbH Zeichentrickfilme herstellte. Mehrfach belegt ist aus dieser Zeit ihre antifaschistische Haltung. Nach Kriegsende begann sie ihre Arbeit für die Kinderzeitung “Unsere Zeitung” im Auftrag des der KPÖ nahestehenden Globus Verlags.

Sie wurde zu einer der meistbeschäftigten Zeichnerinnen der Zeit und schuf innerhalb von zehn Jahren Hunderte Illustrationen. Besonders beliebt war etwa ihre Serie “Pipsi-Maus” mit Texten von Friedl Hofbauer. Durch die Arbeit für den Globus Verlag lernte Weigel Mira Lobe kennen, mit der sie über viele erfolgreiche Werke eine enge Zusammenarbeit verbinden sollte. Gemeinsam entwickelten sie Kinderbücher, für die der Wiener Jungbrunnen Verlag mit dem Slogan “Kennst du die bunten Mira-Susi-Bücher?” warb, darunter etwa “Das Städtchen Drumherum” (1970) oder eben “Das kleine Ich bin Ich”. Allein die deutschsprachige Ausgabe der Geschichte des bis heute beliebten karierten Knubbeltiers wurde bis zu Weigels Tod 1990 laut Museum rund 235.000 mal verkauft.

1952 heiratete Weigl einen Vorarlberger ÖBB-Beamten und zog mit ihm zunächst nach Langen am Arlberg, dann nach Bludenz, wo sie bis zu ihrem Tod ansässig war. Auch während der 38 Jahre in Vorarlberg arbeitete sie an einer Vielzahl von Kinderbüchern, Illustrationen und Werbegrafiken. In Wien bekam die Künstlerin mehrfach Preise für ihre Arbeiten, zweimal etwa den “Illustrationspreis der Stadt Wien” (1961, 1970), den Hans-Christian-Andersen-Award (1964) und den Förderungspreis des Unterrichtsministeriums (1971). Im Mai 1986 wurde ihr der Berufstitel “Professor” verliehen.

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