AA

Frauen-Notrufnummern auf Kassabons: 16 Tage gegen Gewalt

Der österreichische Handel druckt im Rahmen der Kampagne "16 Tage gegen Gewalt" Notrufnummern auf Kassabons.
Der österreichische Handel druckt im Rahmen der Kampagne "16 Tage gegen Gewalt" Notrufnummern auf Kassabons. ©REWE Group/Robert Harson
Am Freitag startet die internationale Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen". In Österreich startet damit wieder die Kassabon-Initiative des heimischen Handels bei der Notrufnummern auf den Bons abgedruckt sind.
Notrufnummern am Kassabon

Bis inklusive Dezember werden der Polizeinotruf 133, die Nummer der Frauenhelpline gegen Gewalt 0800-222-555 sowie die Nummer des Gewaltschutzzentrums (0800-700-217) und der Opfer-Notruf der Österreichischen Justiz 0800-112-112 auf Kassabons im österreichischen Handel aufgedruckt sein. Am 6. Dezember findet zudem erneut ein Gewaltschutzgipfel statt. Das alles geschieht im Rahmen der internationalen Kampagne "16 Tage gegen Gewalt".

©REWE Group / Robert Harson

16 Tage gegen Gewalt: Frauen-Notrufnummern auf Kassabons

Zur Veranstaltung mit Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP), Justizministerin Alma Zadić (Grüne), Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) seien zahlreichen Expertinnen und Experten geladen, u.a. die bekannte Psychiaterin Adelheid Kastner, hieß es aus dem Innenministerium, das zugleich auf die zuletzt gesetzten Maßnahmen im Gewaltschutz zurückblickte: 25 Jahre Gewaltschutzgesetz seien auch gekennzeichnet durch permanente Weiterentwicklung: Kaum ein Gesetz sei so oft erweitert und Lebensrealitäten angepasst worden, unter den bisher letzten Maßnahmen waren die Ausweitung des Kreises der Schutzpersonen auf Kinder und die Einführung der täterorientierten Präventionsarbeit. Im Gewaltschutzpaket würden jährlich 18 Millionen Euro durch das Innenressort für Gewaltschutz zur Verfügung gestellt, für Beratungsstellen zu Gewaltprävention, Gewaltschutzzentren und andere.

Steiegerung der Betretungs- und Annäherungsverbote

Eine Steigerung der Betretungs- und Annäherungsverbote wird vor allem auch als hohe Bereitschaft zur Anzeige sowie hohes Vertrauen in die Polizei gedeutet. 2020 gab es 11.652 Zahlen Betretungs- und Annäherungsverbote, 2021 waren es 13.690, heuer bis Ende Oktober 12.100. Allein 2022 wurden bisher schon rund 10.000 sogenannte Gefährder zur mittlerweile verpflichtenden Gewaltpräventionsberatung geschickt. Zudem habe es seit Jahresbeginn schon mehr als 160 sicherheitspolizeiliche Fallkonferenzen gegeben - sie dienen in besonderen Risikofällen der Vernetzung aller befassten Stellen. Im Jahr davor waren es 57 Konferenzen gewesen.

©REWE Group / Robert Harson

"Präventionsbeamte wurden auf 1.100 mehr als verdoppelt"

"Das Innenministerium konnte alleine in den letzten beiden Jahren die Zahl der Präventionsbeamten auf nunmehr 1.100 mehr als verdoppeln", sagte Karner. "Es gibt kein Verhalten von Frauen, das irgendeine Form von Gewalt gegen Frauen legitimiert und jede Frau soll wissen, dass es Hilfe gibt und sie nicht alleine ist", wurde Raab zitiert. "Ich danke allen Kooperationspartnern, dass wir nun während der weltweiten 16 Tage gegen Gewalt wieder die wichtigsten Kontaktnummern und Botschaften über Kassabons an die Menschen verteilen. Nicht nur die Polizei, sondern auch die Frauenhelpline oder die Gewaltschutzzentren sind für die Betroffenen immer erreichbar."

Gewaltbetroffene sollen wissen, dass sie nicht alleine sind

"Ich will, dass jede von Gewalt betroffene Person in Österreich weiß, dass sie in dieser schwierigen Situation nicht allein ist. Deshalb danke ich dem österreichischen Handelsverband für diese wichtige Kooperation", so Zadić. "In tausenden Geschäften, auf Millionen Kassenbons sind ein QR-Code und die wichtigsten Hotlines abgedruckt", erläuterte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. "Besonders zur Weihnachtszeit möchten wir die 1,9 Millionen täglichen Kontakte mit unseren Kundinnen und Kunden an den Kassen in ganz Österreich nutzen, um betroffenen Mädchen und Frauen den Zugang zu Hilfsangeboten zu erleichtern", so der Vorstand der REWE International AG, Christoph Matschke.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Österreich
  • Frauen-Notrufnummern auf Kassabons: 16 Tage gegen Gewalt
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen