Bisher seien dazu 52 Anträge von Franzosen eingegangen, sagte ein Sprecher des deutschen Konsulats in Paris am Dienstag. Zehn der Antragsteller hätten seither die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen.
Experten schätzen, dass rund 200.000 Franzosen Nachkommen deutscher Besatzungssoldaten sein könnten. Viele von ihnen litten nach dem Krieg unter ihrer Herkunft und wurden als “Kinder der Schande” beschimpft. Als Erwachsene verheimlichten viele dann ihre Abstammung. Erst Mitte der 90er Jahre trauten sich die ersten an die Öffentlichkeit. Deutschland hatte im Februar zugesagt, den Soldatenkindern möglichst unbürokratisch die Annahme der deutschen Staatsbürgerschaft zu ermöglichen. Im August hatte der erste betroffene Franzose daraufhin einen deutschen Pass bekommen.
In Deutschland und Frankreich wurde den Betroffenen der Zugang zu den Archiven auf der Suche nach Familienangehörigen erleichtert. “143 Frauen und Männer haben Mitglieder der Familie ihres Vaters gefunden, aber nur zehn ihren Vater”, sagte Jeanine Nivoix-Sevestre, Vorsitzende der “Kriegskinder”-Vereinigung “Amicale nationale des enfants de guerre”.