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Franzosen demonstrieren gegen Rentenreform

Hunderttausende haben am Sonntag gegen die Rentenpläne der Regierung demonstriert und damit den Druck auf Premierminister Jean-Pierre Raffarin verstärkt.

Auf einer der größten nationalen Kundgebungen der vergangenen Jahre in Paris verlangten die Demonstranten „wirkliche Verhandlungen“ über eine Rentenreform. Sie drohten mit einer weiteren Verschärfung des Sozialkonflikts, sollte der Gesetzentwurf für die Rentenreform ohne Veränderungen an diesem Mittwoch im Kabinett eingebracht werden.

Auch in Bordeaux, Marseille, Avignon und Montpellier gingen Zehntausende auf die Straße. Die Gewerkschaften kündigten einen nationalen Streik im öffentlichen Verkehrsbereich für den 2. Juni an. Ein solcher Ausstand hatte das Land bereits am 13. Mai lahm gelegt.

Vor allem die Beamten und der öffentliche Dienst sollen nach den Vorstellungen der Regierung die Löcher in der Rentenkasse stopfen helfen. Sozialminister Francois Fillon will die Lebensarbeitszeit des öffentlichen Dienstes der Privatwirtschaft anpassen. „Wir werden die Reform ganz durchziehen“, sagte der Minister zu dem massiven Protest gegen seine Pläne. Manche Gewerkschaften betrieben eine Politik der Desinformation. Zwei Tage nach der Demonstration in Paris sind für die Schulen und im Flugverkehr erneut Streiks angekündigt.

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