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Franz Fiedler: Ein Kontrollor will ins Rathaus

Franz Fiedler / &copy APA
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Zwölf Jahre lang war er der oberste Kontrollor des Landes, dann Vorsitzender des Österreich-Konvents und zuletzt Berater des Landes Kärnten in Budgetfragen - jetzt soll Fiedler „nicht amtsführender“ ÖVP-Stadtrat werden.

Nun soll Franz Fiedler (61), den der Kärntner Landeshauptmann und BZÖ-Chef Jörg Haider als seinen „Freund“ bezeichnet hat, für die ÖVP als nicht amtsführender Stadtrat ins Wiener Rathaus einziehen – und zwar als „unabhängige, überparteiliche“ Kontrollinstanz.

Im Vorjahr wurde Fiedler mit dem einhelligen Lob aller Parteien aus dem Amt als Rechnungshofpräsident verabschiedet. Bei der Wahl des ÖVP-Mitglieds im Jahr 1992 war davon noch nicht die Rede. ÖVP und FPÖ setzten den damaligen Klubsekretär der Volkspartei nämlich gegen den Willen der größeren Regierungspartei SPÖ durch. Bald gelang es ihm jedoch, als Kontrollor mit strikter Äquidistanz zu den Parteien allgemeine Anerkennung zu gewinnen.

Im Bundespräsidentschaftswahlkampf 2004 trat Fiedler kurzzeitig als potenzieller Kandidat auf, verzichtete dann aber. Sein Antreten scheiterte daran, dass sich seine möglichen Geldgeber nicht outen wollten, was Fiedler aber als Voraussetzung genannt hatte. Für die FPÖ galt er damals als Wunschkandidat, und auch als Jörg Haider im März 2005 sich öffentlich Gedanken über eine Nachfolgepartei der FPÖ machte, führte er Fiedlers Namen im Mund.

Das Amt eines Stadtrates in Wien strebt Fiedler nach eigenen Angaben nicht von sich aus an. Vielmehr habe die Wiener ÖVP an seine Rechnungshof-Vergangenheit appelliert. „Das Argument der Kontrolle“ habe ihn „schließlich überzeugt“, sagte Fiedler am Sonntag gegenüber der Tageszeitung „Kurier“. Fiedler würde sich dabei nicht als Konkurrenz zu etablierten Kontrollinstitutionen wie Rechnungshof oder Kontrollamt Wien verstehen, sondern als „Unterstützer“, damit „Empfehlungen umgesetzt werden“.

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