Ein Strafgericht in Nanterre sah es in seinem am Freitag verkündeten Urteil als erwiesen an, dass Juppé sich in der Affäre um Scheinbeschäftigung von Mitarbeitern der RPR-Partei von Jacques Chirac im Pariser Rathaus der illegalen Einflussnahme” schuldig gemacht hatte.
Dem früheren französischen Premierminister wurde zudem für zehn Jahre das passive Wahlrecht aberkannt. Er kündigte umgehend Berufung an. Damit tritt das Urteil zunächst nicht in Kraft. Juppé gilt als Wunschkandidat von Präsident Chirac für dessen Nachfolge an der Spitze des Staates. Die nächsten Präsidentschaftswahlen stehen im Frühjahr 2007 an. Im Vorfeld hatte der 58-jährige Juppé, Chef der Regierungspartei UMP, angekündigt, er werde bei einer Verurteilung die Politik aufgeben.