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Frankreich: Villepin verteidigt Regierung

Wegen der jüngsten Welle von Krawallen in Pariser Vorstädten hat Frankreichs Premierminister Dominique de Villepin seine Kanada-Reise kurzfristig verschoben. Er verteidigte seine Regierung gegen Kritik

Das gab Villepin am Mittwochnachmittag vor der Pariser Nationalversammlung bekannt. Zugleich verteidigte er seine Regierung gegen Kritik: Es gebe „keine Wunderlösung für die Lage in den Vierteln“.

Seit dem Regierungswechsel 2002 habe er „noch nie eine derartige Mobilisierung gegen die Unsicherheit erlebt, und die Ergebnisse sprechen für sich selbst“. Seine Regierung werde die öffentliche Ordnung sicherstellen. Dies sei die „schwierige Aufgabe“ von Nicolas Sarkozy, fügte er mit Verweis auf den umstrittenen Innenminister hinzu.

Villepin hätte eigentlich noch am Mittwoch in der kanadischen Bundeshauptstadt Ottawa mit dem kanadischen Premierminister Paul Martin zusammentreffen sollen; am Donnerstag und Freitag war er in Quebec und Montreal erwartet worden. Zuvor hatte bereits Sarkozy eine von Sonntag bis Mittwoch geplante Reise nach Pakistan und Afghanistan abgesagt.

Seine Regierung sei wegen der Gewalt in den Vorstädten „völlig mobilisiert“, sagte Villepin. Daher habe er Martin mitgeteilt, dass er seinen Besuch verschiebe. Villepins Mitarbeiter hatten zunächst gesagt, die Abreise des Regierungschefs nach Ottawa werde nur um einige Stunden verschoben.

Die Unruhen waren am vergangenen Donnerstag durch den Tod zweier Jugendlichen im Vorort Clichy-sous-Bois im Osten der französischen Hauptstadt ausgelöst worden. In der Nacht auf Mittwoch hatten sie weitere Départements in der Hauptstadtregion erreicht; dabei wurden insgesamt etwa 250 Fahrzeuge in Brand gesetzt, wie die Nachrichtenagentur AFP erfuhr.

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