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Frankreich: Viele "bunte Vögel“ bei EU-Wahl

Insgesamt 20 französische Parteien und Bewegungen treten in Frankreich bei den Europawahlen vom 13. Juni an. In den sieben Wahlkreisen des Mutterlandes haben sich 114 Listen angemeldet.

Nur 35 Listen werden von weiblichen Kandidaten angeführt. Für ihre offizielle Beteiligung an der EU-Wahl müssen die Listen zwischen dem 17. und dem 28. Mai im Innenministerium in Paris hinterlegt werden.

Die Kandidaten vertreten das gesamte politische Panorama in Frankreich von den Trotzkisten Arlette Laguiller (Lutte Ouvriere/LO) und Olivier Besancenot (LCR) bis hin zu den rechtsextremen Jean-Marie Le Pen (Front National/FN) und Bruno Megret (Mouvement National Republicain /MNR). Stark abgenommen hat allerdings die Anzahl der Parteichefs, die persönlich ins Rennen gehen. Bei der letzten Wahl 1999 waren es noch zehn gewesen, diesmal werden die großen Parteien wie UMP, UDF, PS, PCF, die Grünen und die Radikalsozialisten der PRG nicht durch ihre Chefs vertreten.

Unter den bekannten Politikern, die sich an dem Urnengang beteiligen, befinden sich der Premierminister Michel Rocard (PS), der ehemalige Europaminister Pierre Moscovici (PS), die PRG-Präsidentschaftskandidatin von 2002, Christiane Taubira, die ehemalige UMP-Umweltministerin Roselyne Bachelot und der ehemalige gaullistische Innenminister Charles Pasqua (Rassemlbement pour la France/RPF).

Zu den Kandidaten zählen auch zahlreiche „bunte Vögel“ wie etwa der Humorist Dieudonne, der sich „für die Respektierung des Völkerrechts im israelisch-palästinensischen Konflikt“ einsetzen will. Der Schauspieler, der im März 2000 ein „Anti-Haider-Komitee“ gegründet hatte, um seiner Solidarität mit dem damals vom ORF suspendierten Kabarettisten-Duo Stermann und Grissemann Ausdruck zu verleihen, hatte Ende des Vorjahres für großes Aufsehen gesorgt, nachdem er in einer TV-Sendung als orthodoxer Jude mit schwarzem Hut und Schläfenlocken verkleidet dazu aufgerufen hatte, sich „der amerikanisch-zionistischen Achse des Guten“ anzuschließen, bevor er seine Nummer mit einem Hitlergruß und der Formel „Heil Israel“ abschloss.

Ein weitere Außenseiter-Kandidat ist Christian Schembre, Sprecher der „Parti Pied-Noir“ (PPN), der sich für die etwa 3,5 Millionen Algerienfranzosen in Frankreich einsetzen will. Zur „Verteidigung der Schwachen“, von den Kleinunternehmern über die Behinderten bis hin zu den Tieren, will Jean-Marc Governatori, Chef der neu gegründeten Partei „La France d„en bas“ („Das Frankreich von unten“) antreten. Dazu kommen zahlreiche anti-liberale und globalisierungskritische Bewegungen, sowie die Liste „Vivre mieux avec l„Europe“.

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