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Frankreich: Mordserie im Elsass

Nach einer Mordserie an drei Mädchen und Frauen im Elsass fällt auf den vorbestraften Pierre Bodein (alias „Pierrot der Verrückte“) in einem zweiten Fall ein dringender Tatverdacht.

Wie am Dienstag von Seiten der Ermittler in Straßburg zu erfahren war, wurden im Wagen des 56-Jährigen Blutspuren der elfjährigen Jeanne-Marie gefunden.

Gegen Bodein war bereits im Fall der ermordeten 14-jährigen Julie ermittelt worden. Bei dem dritten Opfer handelt es sich um eine 38 Jahre alte Frau. Wegen der Ähnlichkeit der Verbrechen vermuten die Fahnder, dass auch sie Bodein zum Opfer fiel. Bisher fehle es aber an greifbaren Beweisen, hieß es.

Jeanne-Marie, Julie und die 38-jährige Frau waren zwischen dem 18. und 25. Juni verschwunden. Ihre Leichen wurde teilweise entkleidet und mit Messerstichen im Unterleib in Bächen aufgefunden – in einem in einem Umkreis von weniger als 20 Kilometern von der Gemeinde Bourgheim westlich von Straßburg, wo der Verdächtige seit seiner vorzeitigen Entlassung aus dem Gefängnis im März in einem Wohnwagen hauste. Die Leiche der kleine Jeanne-Marie lag nur zwei Kilometer vom Wohnwagen des Verdächtigten entfernt in einem Bach.

Der 56-Jährige ist acht Mal vorbestraft – unter anderem wegen Vergewaltigung, Freiheitsberaubung, Mordversuchs und Körperverletzung. Er hat rund 35 Jahre seines Lebens in Gefängnissen und geschlossenen Psychiatrie-Anstalten verbracht. Zuletzt wurde er im Februar 1996 in Straßburg zu 28 Jahren Haft verurteilt. Diese Strafe wurde später auf 20 Jahre reduziert, von denen er damals bereits einen Teil durch frühere Strafen und Untersuchungshaft abgebüßt hatte. Im März wurde der von einem Justizsprecher als „musterhafter Häftling“ bezeichnete Gewaltverbrecher vorzeitig auf Bewährung aus der Haft entlassen. Der Fall hat in Frankreich eine Diskussion über dem Umgang mit Gewaltverbrechern ausgelöst.

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