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Frankreich fordert Klarstellung von Sharon

Der französische Außenminister Barnier hat am Dienstag die Forderung seiner Regierung nach einer Klarstellung zu den von Ministerpräsident Sharon erhobenen Antisemitismus-Vorwürfen wiederholt.

Minister Barnier sprach in diesem Zusammenhang im Rundfunksender „Europe 1“ von „ernsten Meinungsverschiedenheiten“ mit Israel. Sharon hatte am Sonntag von „dem wildesten Antisemitismus“ in Frankreich gesprochen und den französischen Juden nahe gelegt, das Land sofort zu verlassen und nach Israel zu ziehen.

Wegen der Äußerung Sharons, die auch von führenden jüdischen Repräsentanten zurückgewiesen worden ist, hat Frankreich die Termin-Festlegung für einen Besuch des israelischen Ministerpräsidenten aufgeschoben. „Frankreich hat heute erklärt, dass ein möglicher Besuch des israelischen Ministerpräsidenten in Paris, für den es noch keinen Termin gibt, nur geprüft wird, wenn die geforderten Erklärungen geliefert werden“, sagte eine französische Regierungssprecherin am Montagabend in Paris. Sharon beharrt aber auf seiner Aufforderung an die französischen Juden zur Auswanderung nach Israel. In einer Mitteilung seines Büro in Jerusalem hieß es nach Rundfunkberichten vom Dienstag, der Premier sei weiterhin davon überzeugt, dass es in Frankreich Antisemitismus gebe. Ungeachtet ernsthafter Gegenmaßnahmen der dortigen Regierung dränge er die französischen Juden zur Immigration nach Israel – so wie er Juden in aller Welt dazu rate.

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