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Frankreich: Erpresser drohen Chirac

Unter dem Namen AZF haben Erpresser den französischen Präsidenten Chirac bedroht und Geld gefordert. Justizvertretern zufolge wurden zwei Briefe an Chiracs Büro sowie das Innenministerium gesendet.

Sie erhielten demnach auch Bauteile für Zünder, die nun untersucht würden.

Die Regierung sei in den Schreiben aufgefordert worden, sich darauf vorzubereiten, dass die Gruppe im Mai aktiv werden könne. Es seien weder das Wort Angriff oder Anschlag noch mögliche Ziele genannt, sagte ein Justizvertreter weiter.

Es war zunächst unklar, ob es sich bei den Absendern um dieselbe Gruppe handelte, die im März vergangenen Jahres Anschläge auf die französische Bahn angekündigt hatte. Auch diese Gruppe hatte Geld gefordert, ihre Drohung dann aber exakt vor einem Jahr zurückgenommen. Die Erpresser schlossen damals aber nicht aus, zu einem späteren Zeitpunkt einen Anschlag von der Dimension der Attentate am 11. März 2004 auf Vorortzüge in Madrid zu verüben. Dabei waren rund 190 Menschen getötet worden.

In der Erklärung der Staatsanwaltschaft hieß es, Hinweise auf einen Zusammenhang mit den damaligen Erpressern würden untersucht. AZF hieß ein Chemiewerk im südfranzösischen Toulouse, in dem sich 2001 nach einem technischen Unfall eine Explosion ereignet hat. Dabei kamen 31 Menschen ums Leben.

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