Um den Einsatz der Löschflugzeuge zu erleichtern, hatte der Energieversorger EDF am Freitagabend zwei Hochspannungsleitungen abgeschaltet. In der Großstadt Marseille kam es in der Dunkelheit zu starken Verkehrsbehinderungen und zu ersten Plünderungen. Auch in den Städten Arles, Nizza, Cannes, Martigues und Gebieten von der Cote dAzur bis zu den Voralpen brach die Energieversorgung zusammen. Die Lage habe sich am frühen Samstagmorgen normalisiert, erklärten die Behörden.
Der Feuerwehr zufolge gingen am Freitag bei Vitrolles 250 Hektar Busch- und Waldland in Flammen auf. Ein Sturm mit Böen bis 100 Stundenkilometer erschwerte die Bekämpfung des Feuers. Rund 600 Feuerwehrleute waren mit etwa 50 Fahrzeugen sowie mit acht Löschflugzeugen im Einsatz. Am Samstag war der Brand unter Kontrolle, doch 150 Männer vor Ort, um ein erneutes Aufflackern zu verhindern.
Um die Helfer und die niedrig fliegenden Flugzeuge nicht zu gefährden, nahm EDF zwei zentrale Hochspannungsleitungen zwischen Marseille und Aix-en-Provence vom Netz. Damit fiel in weiten Teilen der Region Provence-Alpes-Cote-dAzur mehrere Stunden lang der Strom aus. Die Folge waren tausende Panikanrufe bei den Rettungskräften.
In Marseille mussten Verkehrstunnel gesperrt werden, weil Licht- und Signalanlagen ausfielen. Hunderte Menschen blieben in Fahrstühlen stecken. Jugendliche nutzten im Stadtzentrum von Marseille den Ausfall der Warnanlagen zum Plündern von Geschäften. Das Zentrale Kommissariat der Hafenstadt erklärte jedoch nach der Wiederherstellung der Stromversorgung, die Zahl der Diebstähle habe sich insgesamt nicht dramatisch erhöht.
