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Frankreich, Deutschland und Spanien als EM-Top-Favoriten

Weltmeister Deutschland zählt wie immer zu den Topfavoriten
Weltmeister Deutschland zählt wie immer zu den Topfavoriten
Bei der am Freitag beginnenden 15. Fußball-EM in Frankreich gelten die bisher erfolgreichsten Teams in der Geschichte des Kontinentalturniers als heißeste Favoriten auf den Gewinn des begehrten Pokals. Bei den Buchmachern werden dem zweifachen Titelträger Frankreich sowie den dreimaligen Champions Deutschland und Spanien die besten Chancen auf den "Coupe Henri-Delaunay" eingeräumt.


51 Partien finden bis 10. Juli statt, so viele wie noch nie in der EM-Geschichte. Die Aufstockung von 16 auf 24 Teilnehmer macht zwar den Modus kompliziert, weil auch die besten vier Gruppendritten ins Achtelfinale einziehen, aber man kann dafür auch neue Spieler und neue Mannschaften entdecken. Albanien und Österreichs Gruppengegner Island sind erstmals bei einem großen Turnier dabei, Wales, Nordirland und die Slowakei geben ihr Debüt bei einer EM-Endrunde.

Während die Neulinge auf den Einzug in die K.o.-Phase hoffen, geht Frankreich wie schon bei der Heim-WM 1998 auf den Titel los. Die Auswahl aus dem Gastgeberland hat mit den Gegnern Rumänien, Albanien und Schweiz nicht nur eine angenehme Auslosung erwischt, sondern wusste in den vergangenen Monaten auch in den Testspielen meist zu überzeugen. Selbst ohne Real-Madrid-Goalgetter Karim Benzema, der wegen einer Erpressungsaffäre nicht berücksichtigt wurde, kann die “Equipe Tricolore” auf einige hochkarätige Kicker zurückgreifen und glänzt zudem durch mannschaftliche Kompaktheit.

Dieses Element ist Spanien in den vergangenen Jahren auch durch den altersbedingten Abschied der einstigen Schlüsselspieler Xavi und Xabi Alonso etwas abhandengekommen. Dennoch verfügt der Titelverteidiger noch immer über hohe individuelle Klasse, wie auch in der Qualifikation bewiesen wurde – die Iberer gewannen ihre Gruppe mit neun Siegen und einer Niederlage souverän. Allerdings setzte es am Dienstagabend bei der EURO-Generalprobe eine peinliche 0:1-Heimniederlage gegen Georgien.

Weltmeister Deutschland hingegen hatte für den EM-Startplatz deutlich härter zu kämpfen. Zwar landete das DFB-Team in seiner Gruppe ebenfalls auf Platz eins, das EM-Ticket wurde jedoch erst in der letzten Runde fixiert. Wie in der Quali geht es für die Auswahl von Joachim Löw auch bei der Endrunde wieder gegen Polen, die weiteren Kontrahenten heißen Ukraine und Nordirland. Spaniens Pool D ist mit den Gegnern Kroatien, Türkei und Tschechien der laut Papierform unangenehmere.

In Gruppe E kommt es wohl zu einem engen Rennen um Rang eins zwischen Belgien und Italien, die beide zum erweiterten Favoritenkreis zählen. Bei den Engländern, mit zehn Siegen aus zehn Partien die erfolgreichste Mannschaft in der Qualifikation, lebt die Hoffnung auf einen Titel ebenso wie bei den Portugiesen, Österreichs Rivalen in Gruppe F.

David Alaba und Co. werden in internationalen Medien aufgrund ihrer beeindruckenden Quali mit neun Siegen und einem Unentschieden als gefährlicher Außenseiter bezeichnet. Erste Aufschlüsse darüber, wohin der Weg des ÖFB-Teams gehen könnte, wird der kommende Dienstag bringen – an diesem Tag startet Österreich um 18.00 Uhr in Bordeaux mit der Partie gegen Ungarn in die EM. Vier Tage später folgt um 21.00 Uhr im Pariser Prinzenpark-Stadion das Duell mit Cristiano Ronaldos Portugal, am 22. Juni (18.00 Uhr) steigt im Final-Stadion von Paris/St. Denis das Spiel gegen den EM-Neuling Island.

Das rund 80.000 Zuschauer fassende Stade de France steht sinnbildlich für die Hoffnungen und Träume aller 24 EM-Teilnehmer, allerdings auch für jenes Thema, das bei der Endrunde ein ständiger Begleiter sein wird. Spätestens seit dem 13. November des Vorjahres, als sich während des Länderspiels zwischen Frankreich und Deutschland vor der Arena drei Selbstmord-Attentäter in die Luft sprengten, ist die Angst vor Terroranschlägen bei der EURO groß.

Um Fans und Spieler vor Terrorattacken zu schützen, wurde ein in dieser Dimension noch nie da gewesenes Sicherheitskonzept geschnürt. Rund 90.000 Personen – Polizisten, Soldaten und private Sicherheitskräfte – sollen die Sicherheit in den zehn EM-Stadien, Public-Viewing-Zonen und Team-Quartieren gewährleisten. So wird vor dem Eintritt ins Stadion oder in eine Fan-Zone jeder Zuschauer mehrfach kontrolliert werden. Ein Restrisiko aber bleibt – deshalb schließen die Organisatoren auch nicht aus, dass EM-Partien im Extremfall ohne Zuschauer über die Bühne gehen.

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