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Frankfurter Buchmesse startet am Dienstag

Die 55. Frankfurter Buchmesse wird am Dienstag eröffnet. Russland ist diesmal Gastland. Bis zum 13. Oktober werden 270.000 Besucher zur weltgrößten Literaturmesse erwartet.

6.413 Aussteller aus mehr als 104 Ländern haben sich angemeldet. Auf 175.000 Quadratmetern werden rund 350.000 Bücher und andere Verlagserzeugnisse präsentiert.

Nach zwei Jahren des Rückgangs haben in diesem Herbst wieder etwas mehr Verlage einen Stand gebucht. Damit sei „der gefährliche Abwärtstrend“ gestoppt, zeigte sich Buchmessen-Direktor Volker Neumann erleichtert. Er deutet den Aufwärtstrend als ein „deutliches Zeichen für einen gestiegenen Optimismus in der Branche“. 2.600 Aussteller kommen aus Deutschland, 3.800 aus dem Ausland. Rund 350 deutsche Verlage kommen in diesem Jahr mehr zur Messe als 2002, die Zahl der ausländischen Aussteller hingegen ging zurück.

Ein Großaufgebot von 150 russischen Autoren wird unter dem Titel „Neue Seiten“ die moderne Literatur des osteuropäischen Landes dem deutschen Publikum nahe bringen. Es ist der zweite Anlauf für die russische Literatur: 1992 scheiterte ein Auftritt am Zerfall der kommunistischen Sowjetunion. Die traditionelle „literarische Eröffnungsrede“ am Dienstag hält Wladimir Makanin („Underground“). Hohe Politprominenz wird nicht erwartet: Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder und der russische Staatschef Wladimir Putin haben abgesagt, sie feiern in Moskau Putins Geburtstag.

Die erste Messe, die Neumann als Messe-Chef selbst geplant hat, bringt einige Neuerungen: Nicht-Fachbesucher dürfen länger als bisher aufs Gelände und Bücher dürfen – wenn auch eingeschränkt – verkauft werden. Im Rahmen des neuen Schwerpunkts Film und Fernsehen wurde ein Messe-Kino eingerichtet, in dem vorwiegend Literaturverfilmungen zu sehen sind. Neu ist ein Zentrum für Übersetzer und die so genannten „Foren“, in denen Lesungen, Diskussionen und andere Publikums- Veranstaltungen stattfinden.

Als Schmankerln für Besucher haben sich die Organisatoren zwei Weltrekordversuche ausgedacht – den längsten Comicstrip der Welt und eine Dauer-Signier-Reihe. Einer der prominentesten Gäste dürfte Nobelpreisträger Günter Grass sein, der zur Lesung aus seinem Gedichtband „Letzte Tänze“ Musiker mitbringen will, die zum Tanz aufspielen. Jungautor Wladimir Kaminer lädt auf der Messe zu einer „Russendisco“ ein.

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