Frankfurt: 12.000 demonstrieren
Damit fand die größte Friedenskundgebung am Ostersonntag mehr Zuspruch als erwartet, wie das zentrale Ostermarschbüro in Frankfurt am Main mitteilte.
Mit ihrer 100. Protestwanderung forderte die Bürgerinitiative Freie Heide den Verzicht der Bundeswehr auf die Kyritz-Ruppiner Heide als Bomben-Übungsplatz. In der Colbitz-Letzlinger Heide in Sachsen-Anhalt versammelten sich etwa 250 Menschen. Sie forderten den Abzug der Bundeswehr aus dem Naturpark und dessen touristische Nutzung.
Die brandenburgische Landesregierung unterstützte die Forderung nach einer friedlichen Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide. Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) ließ den Demonstranten Respekt und Anerkennung für Ausdauer und zähes Streiten gegen das so genannte Bombodrom ausrichten. Die Landesregierung stehe an der Seite all jener, die sich seit Jahren für eine friedliche Nutzung der Heide einsetzen, erklärte sein Staatskanzleichef Clemens Appel. Sie sei ohne Wenn und Aber gegen eine Wiederinbetriebnahme des Schießplatzes.
Der deutsche Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hingegen besteht auf der Nutzung durch die Bundeswehr und rechnet bis zum Sommer mit einer für den Bund positiven Entscheidung des Verwaltungsgerichts Potsdam. Die Bundeswehr werde danach umgehend mit den Flügen beginnen. Vorgesehen sind jährlich 1700 Übungseinsätze mit jeweils fünf Zielflügen. Die bevorstehende Gerichtsentscheidung war nach Einschätzung des Ostermarschbüros ein Grund für die überraschend hohe Beteiligung an der Demonstration gegen das Bombodrom.
Am Ostersamstag hatten sich bereits mehrere tausend Menschen in ganz Deutschland an rund 40 Aktionen der Friedensbewegung beteiligt. Themen des diesjährigen Ostermarsches sind die Forderung nach friedlichen Lösungen für die Konflikte im Nahen Osten sowie nach Kürzungen bei den Rüstungsausgaben. In Frankfurt/Oder nahmen am Ostersonntag 150 bis 200 Menschen an einer Friedenskundgebung teil.