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Fragen zu letzten Millionen-Verlusten mit Flöttl

Am 20. Tag im BAWAG-Prozess will Richterin Claudia Bandion-Ortner die Einvernahme der Beschuldigten im wesentlichen abschließen.

Mit der Befragung von Investmentbanker Wolfgang Flöttl hat Donnerstag früh die Verhandlung im Wiener Landesgericht begonnen. Flöttl und die anderen acht Angeklagten werden zur letzten großen Verlustphase befragt, als im November 2000 die in den „Uni-Bonds“ veranlagten 430 Mio. Euro BAWAG-Gelder fast zur Gänze verspekuliert wurden. Auch dieser Verlust wurde vom BAWAG-Vorstand geheim gehalten.

Weiters will die Richterin heute noch die Betrugsanklage gegen Ex-BAWAG-Generaldirektor Helmut Elsner behandeln. Die Anklageschrift von Staatsanwalt Georg Krakow wirft Elsner vor, er habe durch die Geheimhaltung der Verluste sein außerordentliches Bilanzgeld für das Jahr 2000 sowie die Abfindung seiner Anwartschaftsrechte auf eine Unternehmenspension sichern wollen. Hätte der Aufsichtsrat von dem neuen, hunderte Millionen Euro betragenden Verlust bzw. von dem inzwischen rund 1,44 Mrd. Euro betragenden Gesamtverlust durch die Flöttl-Geschäfte gewusst, hätte Elsner diese Zahlungen nicht bekommen, so die Anklage. Für alle neun Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.

Der Große Schwurgerichtssaal im Wiener Landesgericht ist auch heute, am 20. Verhandlungstag, gut besucht. Das Interesse der Zuhörer und der Medien an der Causa ist seit dem ersten Prozesstag durchgehend hoch.

Am Freitag beginnt dann eine fast zweiwöchige Verhandlungspause. Am 6. September wird der Prozess mit Zeugeneinvernahmen fortgesetzt. Erster Zeuge ist BAWAG-Generaldirektor Ewald Nowotny, der im Zuge des aufbrechenden Skandals um die Verluste der Bank das Ruder von Johann Zwettler übernommen hat. Der Prozess ist bis Mitte November angesetzt.

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