AA

Frächter warnen wegen Baustellen vor Chaos

Die Frächter warnen vor Chaos und fordern eine Koordination.
Die Frächter warnen vor Chaos und fordern eine Koordination. ©APA/HANS KLAUS TECHT (Symbolbild)
Die zahlreichen bevorstehenden Bauprojekte sorgen bei Frächtern für Sorgen.

Ab dem nächsten Jahr stehen umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Brennerautobahn an, die sich mit weiteren Renovierungen und Straßensperrungen auf der deutschen Autobahn zwischen München und Salzburg überschneiden, sowie ab 2027 auf der Tauernautobahn und bei der Bahnstrecke am Deutschen Eck. Transportunternehmer geben zu bedenken, dass ab 2025 "schwere Verkehrs- und Versorgungsengpässe" drohen, falls die bislang ausbleibende Koordination nicht sichergestellt wird, auf die sie drängen.

Frächter: Baustellen-Szenarien für Schiene und Straße ab 2025 erschreckend

Die wichtigsten Nord-Süd- und Ost-West-Handelsrouten werden damit massiv beeinträchtigt, so der Zentralverband Spedition & Logistik. Ausweichmöglichkeiten wie die Schiene oder Rollende Landstraße böten viel zu wenig Verlagerungskapazitäten. Zudem seien die Bahnverbindungen selbst durch umfassende Bauarbeiten eingeschränkt - die nicht weniger werden, auch wenn Sanierungen freilich grundsätzlich zu begrüßen seien. "Die Baustellen-Szenarien für Schiene und Straße ab 2025 sind erschreckend", sagt Alexander Friesz, Präsident des Zentralverbands Spedition & Logistik und Vorstandsdirektor von Lagermax zur APA. "Die zeitlich einander überlappenden Autobahn-Großbaustellen ohne Ausweichkapazitäten auf den Bahnen drohen in einem Kollaps zu enden."

Forderung der Frächter: Verkehrsministerium, Länder, Asfinag und ÖBB sollen sich mit Branche absprechen

Bund, Länder, Straßenerhalter und Bahnbetreiber aller beteiligten Staaten müssen aus Sicht der Frächter diese Großbaustellen untereinander abstimmen, "anstatt unkoordiniert ganze Transportkorridore zu sperren". Hierzulande seien das Verkehrsministerium, die Länder Tirol und Salzburg sowie der Autobahnbetreiber Asfinag und die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) gefragt, so Friesz. Nur mit einer Abstimmung dieser Player könne es gelingen, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und einen Verkehrskollaps zu vermeiden. Alle Potenziale müssten ausgeschöpft werden. Dabei sei die Aufhebung des Lkw-Nachtfahrverbotes für den Zeitraum der Bauarbeiten neben einer professionellen Koordinierung "die wirkungsvollste Maßnahme", um Staus zu minimieren. "Es gilt dringend zu handeln", fordert Verbandsgeschäftsführer Oliver Wagner. "Einzelne Projekte muss man so verschieben, dass Ausweichrouten zumindest den völligen Zusammenbruch des Güterverkehrs vermeiden." Eine substanzielle Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene sei keine relevante Alternative, sagen die Frächter-Vertreter. Hier fehle es grundlegend an Kapazitäten.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Österreich
  • Frächter warnen wegen Baustellen vor Chaos
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen