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Für Künstler und Käufer da

©Stiplovsek
Die Projektleiterin der „art bodensee“ kann auch auf Erfahrungen bei der Weltkunstschau „documenta“ bauen.

Dass sie sich rasch auf eine neue Situation einstellen und ungemein effizient arbeiten kann, hat Isabella Marte bei der größten Kunstschau der Welt in Kassel gezeigt. Obwohl die „documenta“ nur alle fünf Jahre stattfindet, deswegen aber enorm beachtet wird, gibt es auch hier nicht immer lange Vorlaufzeiten. In wenigen Monaten musste ein Katalog erstellt werden und das Team, in das Marte führend eingebunden war, hat es auch ohne qualitative Abstriche geschafft. „Es war eigentlich ein Wahnsinn“, erinnert sie sich heute zurück, „aber wir haben eben spezielle Techniken entwickelt, um das Projekt hinzukriegen.“ Bevor sie mit Roger Buergel und Ruth Noack arbeitete, die die Kuratoren der „documenta 12“ waren, bei der der chinesische Künstler Ai Weiwei im Übrigen groß aufgetreten ist, war sie für verschiedene Kulturinstitutionen in Wien tätig. Dazu zählt etwa das Architekturzentrum, in dem sie unter anderem Diskussionsreihen veranstaltete. Publizistisch hatte Marte bereits parallel zum Studium gearbeitet. Die Tätigkeit als Redaktionsassistentin beim renommierten Fachblatt „Die Springerin“ erwies sich jedenfalls als aufschlussreich. Dass es sie nun wieder nach Vorarlberg verschlagen hat, ist auf einen einfachen Grund zurückzuführen, Söhnchen Moritz sollte hier aufwachsen und diese Entscheidung hat die junge Mutter auch ohne konkretes Jobangebot getroffen. Das ließ aber nicht lange auf sich warten. Bei der Messe Dornbirn hat sie eine neue Herausforderung gefunden, gilt es doch der zwar gut laufenden, aber ausbaufähigen „art bodensee“ nach zehn Jahren frischen Wind einzuhauchen. Ideen hat sie viele. Isabella Marte ist in einem kunstsinnigen Umfeld aufgewachsen, die Eltern hatten ein Gasthaus, waren aber sehr an Kultur interessiert und haben die Affinität der Tochter auch gefördert. Lesen zählte in der Familie zu den alltäglichen Beschäftigungen, Zeichenlehrer im Gymnasium war der bekannte Künstler Ingo Springenschmid. Die berufliche Orientierung stand dennoch nicht von Anfang an fest, sondern hat sich aufgrund der Vorlieben und der sich bietenden Möglichkeiten ergeben.

Nutzbringend

Dass es der „art bodensee“ nun gut tut, auf gut geknüpfte Netzwerke zu setzen, davon ist sie überzeugt. Bei der Auswahl der Galerien wird weiterhin ein Fachbeirat mitbestimmend sein, daneben gelte es aber den Handelsplatz gut aufzubereiten und Institutionen, auch solche in der Region, einzubinden. Vorausschauend denkt Isabella Marte beispielsweise an zusätzliche Schwerpunktsetzungen, etwa an die Präsentation junger Kunst aus verschiedenen Großstädten. Was mit einer kuratierten Wiener Galerien-Schau heuer beginnt, kann beispielsweise vielfältig und vor allem nutzbringend für Künstler und Käufer weitergeführt werden

ZUR PERSON

Isabella Marte Geboren: 1972 in Bludenz, aufgewachsen in Nenzing Ausbildung: Studium Publizistik, Anglistik Laufbahn: Kuratorin, publizistische Arbeiten u. a. bei der „documenta“, Projektleitung bei der Messe Dornbirn Wohnort: Ludesch

(VN)

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