“Die Angst vor Kontrollverlust im strömenden Regen ist bei vielen Autofahrern ein Thema”, so ÖAMTC-Verkehrspychologin Marion Seidenberger.
Dabei wären besonders bei diesen Bedingungen “Coolness und Köpfchen angesagt”. “Erstens, um die Situation selbst bestmöglich zu meistern. Zweitens, um andere Lenker und deren Fehler bestmöglich unfallfrei kompensieren zu können. Eine defensive, konzentrierte Fahrweise mit genügend Sicherheitsabstand hilft, Gefahrensituationen zu entschärfen”, sagte Seidenberger.
2008 passierten bei Regen knapp 5.000 Unfälle österreichweit, über 25 Prozent davon waren Alleinunfälle mit nur einem Beteiligten. “Das ist ein Indiz für das Ignorieren der Witterungsverhältnisse und eine unangepasste Fahrgeschwindigkeit”, meinte die ÖAMTC-Expertin.
Eines der größten Sicherheitsrisiken bei starkem Regenfall ist Aquaplaning: “Besonders häufig tritt Spurrillen-Aquaplaning auf. Fährt man zu schnell, können die Vorderreifen das Wasser nicht schnell genug aufnehmen und wieder ableiten. Es bildet sich ein richtiger Wasserkeil zwischen Reifen und Fahrbahn, man hat das Gefühl, dass die Reifen schwimmen”, so Geri Blümel, ÖAMTC-Fahrsicherheitsexperte.
Um Aquaplaning vorzubeugen, rät der ÖAMTC:
* Bei starkem Regen beide Hände ans Lenkrad, Fahrbahn
und die Fahrspuren beobachten, Tempo reduzieren. Abrupte
Fahrmanöver vermeiden.
* Wichtig ist, auf eine schwierige Fahrsituation auch geistig
vorbereitet zu sein. Oft spürt man am Lenkrad die Wassertiefe.
* Stille im Auto, um besser zu hören, ob viel Wasser auf der
Fahrbahn ist, das im Radkasten entsprechende Geräusche macht.
* Erhöhte Aquaplaning-Gefahr besteht grundsätzlich dann, wenn
Wasser auf der Straße steht. In der Praxis kann man folgende
Regel anwenden: Wenn die Spuren des vorderen Fahrzeuges bereits
verschwimmen oder sich Pfützen auf der Fahrbahn bilden, besteht
Aquaplaning-Gefahr.
* Schwimmt das Fahrzeug auf, dann Gas wegnehmen, Kupplung treten
und Lenkung unverändert in Fahrtrichtung halten. Die Räder
dürfen nicht blockieren oder in die falsche Richtung stehen,
wenn sie wieder Kontakt zur Straße bekommen.