Noch genau drei Wochen, dann wird sich weisen, ob alles funktioniert. Speckle ist zuversichtlich und hofft auf ein Sommermärchen in Bregenz.
Das Gröbste erledigt
Noch sieht es auf der Seebühne nicht danach aus. Doch schon am Mittwoch rücken 250 ZDF-Mitarbeiter an, um den Aufbau des Sportstudios zu bewerkstelligen. Am 7. Juni vormittags um 11 sind wir fertig, verspricht der Projektleiter. Dann öffnet sich der Vorplatz beim Festspielhaus für große und kleine Fußballfans, die ihre Ballkünste auch gleich bei einem Torwandparcours testen können. Der wird mit Sicherheit eine Supersache, meint Christian Speckle und wünscht sich, dass das Public Viewing auch für Familien zu einem Fest gerät. Bis dahin gibt es allerdings noch einiges zu tun. Das Gröbste haben wir schon erledigt, bilanziert der studierte Sportmanager erleichtert. Behördengänge, Sicherheitsvorkehrungen, das kann er abhaken. Jetzt gilt es, sich der kleineren, jedoch nicht minder wichtigen Dinge wie der VIP-Betreuung anzunehmen. Als Eventveranstalter mit sechsjähriger Erfahrung dürfte aber auch das für Christian Speckle kein Problem darstellen.
12.000 Fans pro Tag
Seit 2006 ist der ehemalige Europacup- und Weltcupsnowboarder bei den Bregenzer Festspielen angestellt. Fast alle großen Ereignisse laufen über seinen Schreibtisch. Die Organisation des Public Viewing gehört dazu. Die besondere Herausforderung sieht Speckle in der reibungslosen Bewältigung des Besucheransturms während der ersten Spielwoche. Denn da stehen täglich zwei Partien auf dem Programm. Das bedeutet nicht weniger als 12.000 Fans pro Tag. Zum Glück haben wir nicht die Stadionfans, sagt Speckle. Seebühne und Festspielhaus würden doch einen gewissen Standard repräsentieren und damit zivilisiertes Verhalten fast automatisch einfordern. Deshalb versteht er jene Leute, die zum Public Viewing ins Schnabelholz gehen, wo sie nach Herzenslust brüllen dürfen. Bei einer Fernsehübertragung ist das schlecht möglich, merkt der ehemals aktive Fußballer an.
Tipp: Italien gewinnt
Rund 10 Millionen Zuschauer erwartet das ZDF während der Vorrunden. Ab den Viertelfinalspielen sollen es gar 30 Millionen sein. Speckle selbst hat zwei Karten fürs Halbfinale in Basel. Die Atmosphäre im Stadion ist halt doch eine andere als beim Public Viewing, sinniert er. Ob die Zeit dafür reicht, muss sich erst weisen. Fest steht hingegen, dass es für ihn und Freundin Julia nach Abbau und Abrechnung in den Urlaub geht. Irgendwo ans Wasser mit viel Wind. Und sein Tipp für die EM? Italien gewinnt, aber Österreich ist zumindest in der Vorrunde für eine Überraschung gut.