FPÖ will Teil-Krankenstände
Derzeit lassen die gesetzlichen Rahmenbedingungen weder dem Arbeitgeber noch dem Arbeitnehmer ausreichend Spielraum auf chronische Erkrankungen einzugehen. Laut Studien ist es schwierig den Arbeitnehmer nach einem langen Krankenstand wieder an seinen Arbeitsplatz zu integrieren, andereseits möchte er aber oft zumindest einem Teil seiner Arbeit nachgehen.
Know-how bleibt erhalten
Der derzeitige österreichische Weg ist jener, dass Arbeitnehmer, die gesundheitlich dauerhaft eingeschränkt sind, krankgeschrieben werden oder in Frühpension gehen müssen. Das Schweizer Modell sieht vor, dass Arbeitnehmer im Rahmen ihrer gesundheitlichen Möglichkeiten einer Beschäftigung nachgehen können – immer in Abstimmung mit dem zuständigen Arzt. Dieses Modell hat vor allem für chronisch kranke Menschen, aber auch für psychisch beeinträchtigte Menschen den Vorteil, dass trotz Krankheit – immer im Rahmen der Möglichkeiten – einer sinnvollen Beschäftigung nachgegangen werden kann und dem Unternehmer Know-how erhalten bleibt.
Krankenstand ist nicht gleich arbeitsunfähig
Das Modell Teilkrankenstand könnte geringere Zahl von Krankenständen, längeren Erhalt von Arbeitnehmern im Arbeitsprozess und spätere Pensionierung von Arbeitnehmern bedeuten, denn nicht jeder Krankenstand ist mit völliger Arbeitsunfähigkeit gleichzusetzen. In manchen Fällen, wie etwa bei den in den letzten Jahren zunehmenden psychischen Erkrankungen, ist es für den Genesungsprozess oft förderlich, wenn der Kontakt zur Arbeitswelt nicht gänzlich verloren geht.