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FPÖ-Aschermittwoch im Zeichen der Landtagswahlen

Alljährlicher Rundumschlag von FPÖ-Chef Strache
Alljährlicher Rundumschlag von FPÖ-Chef Strache
Der Politische Aschermittwoch der FPÖ in Ried im Innkreis ist im Zeichen der diesjährigen Wahlen gestanden. Im Burgenland werde man die Ausgrenzung überwinden, kündigte Parteichef Heinz-Christian Strache an. Die Steiermark solle die "blaue Mark" werden, in OÖ peile man Platz zwei an. Den Wiener Stadtchef Michael Häupl (SPÖ) will er "in Pension schicken", für 2018 stellte er den Kanzleranspruch.

Etliche Fans warteten bereits eine halbe Stunde vor dem Einlass vor der Jahn-Turnhalle. 15 Euro waren für einen Heringsteller, ein Getränk und markige Sprüche zu berappen. Freiheitliche Wahlkämpfer aus den Bundesländern und Blasmusik verkürzten die Wartezeit auf den Parteichef, der seinen Einzug dann zelebrierte: Er schüttelte etlichen der rund 1.800 Besuchern die Hand, posierte für Selfies und ließ sich mit Standing Ovations feiern.

Den Islam im Visier

Viel Zeit widmete Strache erwartungsgemäß dem Thema Islam, der “kein Teil Österreichs” sei. Angesichts der Anschläge in Paris und Kopenhagen betonte er: “Es sind keine Rechtsextremisten, die Juden auf offener Straße bespucken.” Der Islamismus sei der neue Faschismus, gegen den man Widerstand leisten müsse. Strache plädierte einmal mehr für den Entzug der Staatsbürgerschaft für Jihadisten.

Straches Wortspiele und Politik-Witze

Dann wandte er sich dem politischen Mitbewerb zu: Die ÖVP mit dem mit Platzpatronen schießenden “Django” Reinhold Mitterlehner, Innenministerin “Mikl-Pleitner” und Außenmister Sebastian Kurz (“wird im Ausland immer gefragt, warum er nicht in der Schule ist”) sei eine “Selbsthilfegruppe für politisch Frustrierte”. Allerdings kann sich Strache die Volkspartei als Anlaufstelle für Arbeitslose vorstellen: “Wenn ich mir die Versorgungsposten von Josef Pröll, Michael Spindelegger oder Bandion-Ortner ansehe, dann muss ich schon sagen, die ÖVP vermittelt bessere Jobs als das AMS.”

Auch die SPÖ-Riege bekam ihr Fett ab: Werner Faymann empfahl er, mit “Muss i denn zum Kanzleramt hinaus” beim Song-Contest anzutreten. Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (“Fleischgewordener Fettnapf-Detektor”) behellige alle mit ihrem “Gender-Wahnsinn”. Verteidigungsminister Gerald Klug müsse Beduinen unter seinen Vorfahren haben, weil er “alles, was er angreift, in den Sand setzt”.

Wenig zu sagen gab es über die Grünen: Mit ihrer Parteichefin Eva Glawischnigg (“Schlaftablette”) seien sie mittlerweile “so fad geworden, dass man sich nicht einmal über sie lustig machen kann”, bedauerte Strache.

2018 will Strache Kanzler werden

Deutlich mehr fiel dem “besseren Bürgermeister von Wien” – so der Abgeordnete Elmar Podgorschek – zu Häupl (“Despot”, “Antidemokrat”) ein: Dieser glaube, ein Fremdwährungskredit sei, “wenn er einen Kredit aufnimmt und den ein Fremder bezahlt”. Den Wahltermin nenne er wohl deshalb nicht, weil er ihn “bei den vielen Spritzern, die der so intus hat, schon längst wieder vergessen” habe. Wien habe finanziell griechische Verhältnisse und, was das Wahlrecht angehe, nordkoreanische.

2018 will Strache “Geschichte schreiben”, man könne die FPÖ mittlerweile nicht mehr ausgrenzen. Auch der oö. Landesparteichef Manfred Haimbuchner versprach der SPÖ bei der Landtagswahl kämpferisch ein “blaues Wunder” und seiner Wählerschaft “das Jahr der FPÖ”.

(APA)

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