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FPÖ-Anwalt Rami auf Nachbesetzungs-Liste für Verfassungsrichter

Michael Rami hat Chance für das Amt des Verfassungsrichters auf einem FPÖ-Ticket
Michael Rami hat Chance für das Amt des Verfassungsrichters auf einem FPÖ-Ticket ©APA (Archivbild)
Einem Bericht der Tageszeitung "Die Presse" zufolge dürfte der Wiener Rechtsanwalt und langjährige Berater der Freiheitlichen in Medienverfahren, Michael Rami, auf der Nachbesetzungs-Liste für das Amt der Verfassungsrichter sein.

Rami dürfte neben dem Linzer Univ.Prof. Andreas Hauer der zweite Verfassungsrichter auf einem FPÖ-Ticket werden. Somit könnte am Mittwoch im Ministerrat beschlossen werden, dass Vizepräsidentin Brigitte Bierlein zur Präsidentin aufrückt.

Nachbesetzung bei Verfassungsrichter: Rami als zweiter FPÖ-Kandidat

Der ursprünglich von der FPÖ ins Auge gefasste Anwalt und “Krone”-Kolumnist Tassilo Wallentin hat am Wochenende via Facebook erklärt, nicht als Verfassungsrichter zur Verfügung zu stehen. In der Vorwoche war bekannt geworden, dass Bundespräsident Alexander Van der Bellen (der die Verfassungsrichter ernennt) große Vorbehalte wegen Wallentins Anti-EU-Haltung hatte.

Rami – der der früheren Kanzlei von Ex-Justizminister Dieter Böhmdorfer entstammt – vertritt die Freiheitlichen seit langem in Medienverfahren. So auch in der Klage gegen den Verfassungsrichter Johannes Schnizer wegen dessen Aussagen zur Anfechtung der Bundespräsidenten-Stichwahl 2017. Dieser Rechtsstreit endete im November 2017 mit einem Vergleich. Bisher waren die Anwälte Rüdiger Schender und Michael Rohregger als mögliche FPÖ-Kandidaten genannt worden.

Weitere freie Stellen durch Pensionierungen

Auf dem Regierungsvorschlag dürfte Rami allerdings nicht stehen. Die Regierung dürfte Vizepräsidentin Bierlein als Nachbesetzung für den mit Jahresende 2017 pensionierten Präsidenten Gerhart Holzinger nominieren – und in Folge den Verfassungsrichter Christoph Grabenwarter als neuen Vizepräsidenten. Für die damit freiwerdende Position eines VfGH-Mitglieds dürfte die Regierung Hauer vorschlagen. Denn die Regierung hält kein Hearing ab – und Hauer wurde seine Rolle als Burschenschafter und Festredner beim umstrittenen Akademikerball vorgeworfen.

Zwei weitere durch Pensionierungen zu Jahresende 2017 frei gewordene Verfassungsrichter-Posten werden auf Vorschlag von Nationalrat und Bundesrat besetzt – und die Parlamentskammern führen (nicht-öffentliche) Hearings durch, jeweils am 23. und am 27. Februar. Diesen werden sich wohl Wolfgang Brandstetter (den die ÖVP nominiert) und Rami zu stellen haben.

(APA/Red.)

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