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FPÖ wettert gegen Stermann & Grissemann

Die FPÖ und der ORF liegen im Clinch. Es geht um das Komikerduo Stermann und Grissemann. Die haben den FPÖ - Obmann Heinz-Christian Strache aufs Korn genommen. Dieser versucht nun, zurückzuschießen.

Der steirische Landtagswahlkampf 2010. Die Themenarmut war unübersehbar. Und wie aus heiterem Himmel gab es dann den Skandal. Die steirische FPÖ unter Gerald Kurzmann hatte eine Art “Mohrhuhnspiel” ins Internet gestellt. Ziel von “Moschee Baba” war es, Muezzins via Klick zu “stoppen” – so will es die FPÖ sehen – oder sie gezielt abzuschießen – so sieht es die klagende Partei, namentlich die Staatsanwaltschaft Graz.

“Wo ist der Sniper, wenn man ihn braucht?”

Szenewechsel. Die beiden Kaberettisten Stermann und Grissemann unterhalten eine Sendung beim ORF, “Willkommen Österreich”. Dort wird regelmäßig und pointiert gewitzelt, auch gegen Politiker aller Couleurs. Die Vorschau zur heutigen Sendung, welche frühmorgens im Radio lief, wartete mit einem Scherz auf, den die FPÖ nicht zum Schießen findet. Die beiden Komiker fragen sich aufgrund des Besuchs Straches bei Thilo Sarrazin Gastvortrag in Graz, wo der Sniper sei, wenn man ihn brauche. Und spielen dabei auf die in Wien gefassten Burschen an.

Harald Vilimsky, ein Generalsekretär der FPÖ, ist jedenfalls tief betroffen: “Man benötigt einen ganz eigenen Zugang zum Humor, um diese Aufforderung zum Mord an einem Politiker lustig zu finden.” Schließlich bemerkt er, es sei “traurig, dass das alternde Komikerduo derartige Provokationen benötige, um überhaupt noch jemanden vor den Schirm zu locken.” Heute Abend jedenfalls ist die Passage im Fernsehen zu sehen.

Hassliebe ORF – FPÖ

Die Beziehung zwischen dem ORF und der FPÖ ist schon seit Jahren ambivalent. Die FPÖ unterstellt dem ORF zwar unausgewogene Berichterstattung und möchte die GIS abgeschafft wissen. Für zweiteres hat sie sogar schon Unterschriften gesammelt. Dennoch stimmte sie im Jahre 2010 für das sogenannte “ORF – Gesetz”, welches dem Staatsfunk mit einem Schlag 160 Millionen Euro auf Kosten des Steuerzahlers bescherte. Ohne die Stimmen der FPÖ – Funktionäre wäre dieses Gesetz nicht zu Stande gekommen, denn die Grünen und das BZÖ stimmten dagegen.

Auch sicherte der FPÖ Stiftungsrat Norbert Steger dem ORF – Chef Alexander Wrabetz die Wiederwahl, obwohl sich die FPÖ grundsätzlich gegen ihn ausgesprochen hatte. Jener Steger stellte sich in der Vergangenheit schützend vor Stermann und Grissemann, als aus der FPÖ die Entfernung der beiden gefordert wurde.

 

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