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Fossett auf dem Weg um die Welt

Der Abenteurer Steve Fossett hat auf seinem Rekordflug den indischen Subkontinent erreicht. Der 61-Jährige will einen Rekord für den längsten Flug aller Zeiten aufstellen. Chronologie

Ein Start mit Hindernissen, unangenehme Hitze im Cockpit und unerwünschter Benzinverlust – das alles konnte dem fliegenden Abenteurer und Millionär Steve Fossett die Laune nicht verderben. Einen Tag nach dem Start zu seinem neuen Rekordflug um die Welt und noch einmal über den Atlantik fühlte er sich am Donnerstag „prima“ und begann nach eigenen Angaben, die Reise zu genießen.

Am Nachmittag (MEZ) war der US-Abenteurer dabei, Indien zu überqueren, und obwohl Fossett etwas weniger Kilometer zurückgelegt hatte als erhofft, herrschte bei Mission Control, der Bodenkontrolle in London, frohe Zuversicht. „Seine Chancen sind äußerst gut“, sagte ein Sprecher. „Wir können nicht verlieren.“

Der 61-Jährige war am Mittwoch um 13.22 Uhr MEZ in Cape Canaveral (Florida) mit seinem Leichtflugzeug GlobalFlyer aufgebrochen. Ohne Pause will er innerhalb von 80 Stunden 42.000 Kilometer weit fliegen – so weit, wie es bisher noch kein Mensch geschafft hat. Die Landung ist für den späten Samstagabend in England geplant.

Der Start war „ein bisschen Angst einflößend verlaufen, um es gelinde auszudrücken“, wie Fossett später schilderte. Erst musste er die Bahn beim Anlauf zum Abheben fast voll ausnutzen, das heißt, „ich hätte gar nicht mehr abbrechen können, selbst wenn ich es gewollt hätte“. Dann kollidierten zwei Vögel mit seiner Maschine, derselben, mit der Fossett vor einem Jahr als erster Mensch solo die Welt umrundet hatte. Darüber hinaus stieg die Temperatur im Cockpit während des Steigfluges auf „anormale“ 49 Grad Celsius an – mit der Gefahr von Austrocknung, Müdigkeit „und anderen Unannehmlichkeiten“, formulierte es Mission Control.

Fossett war dadurch beispielsweise gezwungen, mehr zu trinken als erwartet. Der Hobbyflieger ist darauf bedacht, auf seiner Reise – am Donnerstag in der luftigen Höhe von etwa 12.000 Metern – möglichst wenig ausscheiden zu müssen. Deshalb trinkt er Diät-Milchshakes. Ruft Mutter Natur denn doch, müssen Urinflaschen herhalten.

Ins Schwitzen kam Fossett aber nicht nur wegen der anfangs extremen Temperatur, die dann wieder nachließ. Sorgen bereitete auch, dass beim Aufsteigen mehr Benzin gefressen wurde als geplant. Exakt 340 Kilo sind es, die verloren gingen: Das bedeutet, dass GlobalFlyer etwa 1.600 Kilometer weniger zurücklegen kann. Aber da sich der Benzinverbrauch vier Stunden nach dem Start wieder auf das normale Maß einpendelte, glaubte Mission Control am Donnerstag nicht, dass die Reise durch den Verlust beeinträchtigt wird. Allerdings sei man an die Grenzen dessen gelangt, was als Reserve einkalkuliert worden sei. Es komme daher jetzt darauf an, „dass Steve so effizient wie möglich fliegt. Das bedeutet langsam fliegen, ohne zu viel an Höhe zu verlieren“.

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